Frage an Christian Ahrendt von Joachim S. bezüglich Jugend
Sehr geehrter Herr Ahrendt,
mit Befremden habe ich heute den Beitrag von RTL über ein Kind Paul aus Ludwigslust und dessen Misshandlungen verfolgen müssen. Das Verhalten des zuständigen Jugendamtes in Ludwigslust stellt doch eine Verhöhnung aller mißhandelten Kinder dar. Sind die, für diese Vorgänge, Verantwortlichen Mitarbeiter des Jugendamtes allen Ernstes noch im Amt ?
Es ist doch wohl nicht möglich einem kleinen Kind derartige "Qualen" aufzuerlegen und der Pflegefamilie so mit zu spielen.
Bitte nehmen Sie zu diesen Vorgängen doch einmal Stellung
Sehr geehrter Herr Schulz,
vielen Dank für Ihren Beitrag. Auch ich habe die Sendung auf sternTV sowie weitere sehr gut recherchierte Beiträge zu diesem Fall im NDR aufmerksam verfolgt. Das Kindeswohl muss aus meiner Sicht immer im Mittelpunkt allen Verwaltungshandelns stehen. Dabei darf es keine Ausnahmen geben. Für mich steht zudem fest, dass für das Jugendamt Ludwigslust bei der Aufklärung des Fall „Paul“ die gleichen Maßstäbe gelten müssen wie für das Jugendamt Schwerin im Fall „Lea-Sophie“.
Die im Fall Paul befangenen Mitarbeiter des Jugendamtes Ludwigslust müssen aus meiner Sicht dringend von der weiteren Bearbeitung dieses Falles durch den Dienstherren entbunden werden, um Aufklärungsbemühungen nicht durch subjektives Rechtfertigen zu verzerren. Wenn formelle oder strukturelle Fehler in der sensiblen Jugendhilfe auftreten, müssen diese transparent und objektiv unter Beteiligung aller Betroffenen aufgeklärt und zukünftig abgestellt werden.
Da die Jugendhilfe Aufgabe der Landkreise ist, stehe ich in Kontakt zum FDP-Kreisverband Ludwigslust und dessen Kreistagsmitgliedern, um aus erster Hand aktuelle Informationen zum Fall „Paul“ zu bekommen. Die FDP im Kreistag Ludwigslust hat als einzige Partei auf die Medienberichte reagiert und umgehend einen Antrag mit umfangreichen Fragen an die Verwaltung und den Jugendhilfeausschuss des Kreistages gestellt. Die Beantwortung steht noch immer aus. Zudem gab es interessante Gespräche mit der Pflegefamilie, der Kinderhilfe MV, der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder in Adoptiv- und Pflegefamilien (KiAP), der Kreistagspräsidentin und inzwischen auch mit der Kreisverwaltung. Ich kann Ihnen versichern, dass wir uns gemeinsam für eine konsequente Aufklärung im Fall „Paul“ und für kinderwohlorientierte Strukturen und Handlungsweisen im Jugendamt Ludwigslust einsetzen.
Mit freundlichen, liberalen Grüßen
Christian Ahrendt