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Christel Sprößler
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Frage von Jürgen S. •

Frage an Christel Sprößler von Jürgen S. bezüglich Familie

Seit Menschengedenken ist die Zweierschaft von Mann und Frau Ausgangspunkt der Familie. Unsere christlich-abendländliche Kultur prägte dazu auch die juristische Begrifflichkeit von Ehe und Familie. Das Sexualverhalten von Menschen ist von damals bis heute identisch. Auch Sodom und Gomorrha dürfte Ihnen aus dem Religionsunterricht noch inhaltlich bekannt sein. Wie ist Ihr Verständnis darüber, dass eine Familiengründung nicht mehr auf die Ehe von Mann und Frau bezogen sein soll, sondern in Hinblick auf ein individuelles Sexualverhalten. Meine Enkelkinder unterscheiden ausdrücklich, wer die Mama ist, und wer der Papa. Mama steht vorallem für besondere seelische Wärme, Papa für einen ausgleichenden Gegenpol. Auch konnte ich nicht beobachten, dass die Jungs darauf kamen, sich Schleifchen ins Haar zu binden. Wie ist Ihr Standpunkt und politisches Handeln in dieser auch ethischen Frage ?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr S.,

es ist Zeit für eine offene und moderne Gesellschaft!

Die SPD und ich, wir wollen echte Gleichstellung – unabhängig von Geschlecht, Religion, Hautfarbe, Herkunft und geschlechtlicher Identität oder sexueller Orientierung. Menschen mit und ohne Behinderung sollen die gleichen Chancen haben. Wir schreiben keine Lebensmodelle vor, sondern unterstützen Menschen, so zu leben, wie sie es sich wünschen. Offenheit bedeutet Toleranz und Vielfalt.

Vielfältige Lebensrealitäten erkennen wir an. Menschen sollen unabhängig von ihrer sexuellen Identität frei und sicher leben können – mit gleichen Rechten und Pflichten. Die Gleichheitsrechte in Artikel 3 Abs. 3 Grundgesetz müssen um die sexuelle Identität erweitert werden. Initiativen gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie werden wir verstärken. Wir werden die Lage von trans- und intergeschlechtlichen Menschen verbessern und gewährleisten, dass sie selbst über ihr Leben bestimmen können. Das betrifft medizinische, gesundheitliche, soziale und rechtliche Aspekte. Wir werden daher das Transsexuellengesetz und weitere Gesetze reformieren. Wir unterstützen Familien in ihrer Vielfalt. Das Verständnis von Familie in Deutschland wird breiter: Familie ist dort, wo Menschen dauerhaft Verantwortung füreinander übernehmen. Wir haben daher die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet, denn die Ehe für alle ist somit das einzig Richtige. Das schließt das Adoptionsrecht ausdrücklich mit ein. Wir wollen ein modernes Familienrecht, das die Vielfalt von Familien widerspiegelt. Familien mit verheirateten, unverheirateten oder gleichgeschlechtlichen Paaren; getrennt, gemeinsam oder allein Erziehende; Stieffamilien, Regenbogenfamilien, Patchworkfamilien oder Pflegefamilien. Wir sorgen für Klarheit in all diesen Konstellationen, indem Rechte und Pflichten eindeutig definiert werden. Das Wohl der Kinder muss dabei immer im Mittelpunkt stehen.

Herzliche Grüße
Christel Sprößler