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Christel Humme
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Frage von Doris D. •

Frage an Christel Humme von Doris D. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sie schreiben, das ihnen auffällt, dass immer mehr Mini- und Midijobs zunehmend sozialversicherungspflichtige existenzssichernde Arbeitsverhältnisse- vor allem im Dienstleistungssektor ersetzen.

Was spricht dagegen, eine Quotenregelung festzulegen?
Je xx (Anzahl) Min-oder Midjob sollte meiner Meinung nach der Betrieb xx (Anzah)l sozialversicherungspflichtige existenzssichernde Arbeitsverhältnisse vorweisen. Je nach Betriebsgröße ließe sich die Zahl variieren. Damit meine ich, je größer der Betrieb ,desto weniger Mini-Jobs.
Für Alleinerziehende würde ich folgendes Modell vorschlagen:
Wer in Teilzeit arbeiten will könnte dies so tun: Zu Zeiten, in denen die Betreuung der Kinder gesichert ist - zum Beisspiel Ganztagsschule, Hort - wird Vollzeit gearbeitet, aber monatlich wie Teilzeit bezahlt. Die Überstunden werden gesammelt und den Alleinerziehenden in den Schulferien und an Schließtagen der Schulen als Freizeit gewährt. So kämen Alleinerziehende ihrer Fürsorgepflicht in allen Bereichen nach. Meine Grundidee wäre sicher ein Ansatz und bereits jetzt in vielen Betrieben umsetzungsfähig.
Man sollte heute nicht nur von den Arbeitssuchenden Felixibiltät verlangen, sondern auch von den Betrieben einfordern.

Mit freundlichen Grüßen
Doris Dillmann

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Dillmann,

herzlichen Dank für Ihre Mail.

Die Zunahme von geringfügig bezahlten Arbeitsplätzen, die in Form von Midi- oder Minijobs immer mehr sozialversicherungspflichtige Existenz sichernde Arbeitsplätze ersetzen, ist in der Tat eine problematische Entwicklung.
Die Befürworter solcher Beschäftigungsverhältnisse argumentieren, Mini- und Midijobs seien immer noch besser als gar keine Arbeit und könnten als Brücke in den regulären Arbeitsmarkt dienen. Zudem werde damit Schwarzarbeit reduziert.

Ich finde Ihren Ansatz interessant, Minijobs zu begrenzen. Denn wir brauchen mehr sozialversicherungspflichtige Jobs. Der Staat hat hier allerdings nur sehr begrenzte Möglichkeiten, regulierend einzugreifen. Eine gesetzliche Quotenregelung für bestimmte Beschäftigungsverhältnisse dürfte auch wegen des damit verbundenen Bürokratieaufwandes für die Unternehmen und die Behörden schwierig werden, die für eine Kontrolle zuständig wären.

Wir brauchen vor allem Existenz sichernde Löhne, damit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne zusätzliche Mittel des Staates ihre Familien ernähren können. Deshalb setze ich mich für einen gesetzlichen Mindestlohn ein.

Wir brauchen darüber hinaus bessere Rahmenbedingungen für Familien im Beruf- vor allem für Alleinerziehende, wie Sie richtig feststellen. Die SPD hat schon in der letzten Legislaturperiode beispielsweise mit der Einführung von "Lokalen Bündnissen für Familien" Vieles auf den Weg gebracht. Bundesweit gibt es bereits mehr als 400 solcher Bündnisse. Vor allem die Betriebe stehen jetzt in der Pflicht, für familienfreundlichere Arbeitsbedingungen zu sorgen. Dazu gehören beispielsweise auch Arbeitszeitkonten, die flexiblere Arbeitszeiten ermöglichen.

Mit freundlichen Grüßen
Christel Humme