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Frage von Jan-Niclas M. •

Frage an Christel Humme von Jan-Niclas M. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Humme,
aufgrund eines Mangels an Ansprechpartner richte ich nun meine Fragen an sie. Ich besuche zur Zeit die 13. Stufe eines Gymnasiums und bin somit im ersten Jahrgang, der seine Abiturprüfungen zentral schreibt.
Unter Schülern wie Lehrern herrscht eine große Ungewissheit und viel Frust über die, uns bevorstehenden, Prüfungen(Leider wird dies öffentlich kaum wahrgenommen).
Ich frage mich, warum sich trotz zahlreicher Mängel, niemand der zuständigen Beamten, für eine Besserung interessiert und warum wichtige Entscheidungen(wie der Beschluss der Klausurtermine) über die Köpfe von uns Schülern getroffen werden.
Ich habe mehrfach im Schulministerium in Düsseldorf angerufen um auf einige Mängel hinzuweisen(z.b. die Tatsache das viele Schüler 2 Tage nach dem letzten Schultag die erste Abiturklausur schreiben, innerhalb von 1-2 Wochen 3 Klausuren schreiben oder an 2 aufeinanderfolgenden Tagen 2 Klausuren schreiben)
Leider wurde ich dabei jedes mal unfreundlich und mit Verweis auf bereits beschlossene Entscheidungen abgewiesen.
Nun ist es eine Sache, das Schüler und Lehrer an der Planung des Zentralabiturs nicht bzw nur sehr gering beteiligt wurden, aber ich halte es für eine ausgesprochene Unverschämtheit wie mit konstruktiver Kritik von Schüler und Lehrer Seite umgegangen wird.
Die Entscheidungen die im Schulministerium getroffen wurden und für Schüler äusserst wichtig sind, wurden und werden über die Köpfe von über 2 Millionen Schülern in NRW hinwegentscheiden.
Leider verfügen wir Schüler über keine öffentlich präsente Lobby, muss ich annehmen das dies der Grund ist warum wir nicht an Entscheidungen beteiligt werden?
Und was gedenken sie, die im Interesse aller Jugendlichen handeln sollte, gegen diese Misstände zu tun?
Gibt es Absichten Schüler, an für sie entscheidenden Fragen, zu beteiligen oder aber die Terminplanung zugunsten von mehr Lernzeit zu überarbeiten?
Mit Freundlichen Grüßen,
Jan-Niclas Müller

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Müller,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Als frühere Lehrerin und jugendpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion freue ich mich über Informationen aus der Schulpraxis.

Wie Sie richtig feststellen, liegen die Entscheidungskompetenzen über die Durchsetzung des Zentralabiturs allerdings allein bei den Ländern. Ich habe daher Ihre Mail zum Anlass genommen, mich mit dem Leiter des zuständigen Referates 526 (Zentrale Prüfungen) im nordrhein-westfälischen Schulministerium, Herrn Karl-Heinz Beier, in Verbindung zu setzen. Nach Rücksprache mit ihm habe ich Ihre Mail an das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen weitergeleitet ( abitur.nrw@msw.nrw.de ) und darum gebeten, Ihnen möglichst bald auf Ihre Fragen zu antworten. In der Regel finden Sie die Ansprechpartner für Ihre Fragen und Kritik auch über die Organigramme, die die meisten Ministerien auf ihren Websites veröffentlicht haben.

Da Sie in Ihrer Mail auch eine mangelnde Schülerbeteiligung am Entscheidungsprozess kritisieren, hier vielleicht noch folgender Hinweis: Sicherlich ist das Schulministerium nach dem nun beginnenden ersten Durchlauf der zentralen Prüfungen auch stark an einer anschließenden Evaluation interessiert. Hierzu hätten Sie u.a. die Möglichkeit, sich von Schülerseite aus in der Schulkonferenz bzw. beim Direktorium dafür stark zu machen, dass sich auch Ihre Schule schriftlich an das Ministerium wendet.

Für Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, die noch länger als Sie die Schule besuchen werden, empfehle ich darüber hinaus, sich einmal auf der Homepage der LandesschülerInnenvertretung NRW umzuschauen: www.lsvnw.de. Dort gibt es sicherlich viele Möglichkeiten, sich sehr direkt für Ihre Vorstellungen und Ziele einzusetzen.

Ihnen persönlich wünsche ich in den kommenden Tagen und Wochen viel Erfolg und alles Gute bei Ihren Abitur-Prüfungen!

Mit freundlichen Grüßen
Christel Humme