Frage an Christel Humme von Christiane O. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Humme,
von heute ganz aktuell:
20 December 2012,
£80m grant for Thalidomide survivors
http://www.bbc.co.uk/news/health-20796525
Können Sie mir bitte plausibel erklären, warum unsere benachbarten Contergan-Leidensgenossen so ausgesprochen besser gestellt werden als diejenigen hier in der Bundesrepublik?
Mit freundlichen Grüßen,
Christiane Ortel
Sehr geehrte Frau Ortel,
herzlichen Dank für Ihre Mail.
Es ist in der Tat richtig, dass die staatlichen Zahlungen an contergangeschädigte Menschen in den europäischen Nachbarländern unterschiedlich hoch sind.
Ein direkter Vergleich ist allerdings schwierig, da die Sozial- und Gesundheitssysteme sich in Europa doch deutlich voneinander unterscheiden. Außerdem setzen wir uns über die konkrete Rentenzahlung hinaus für praktische und nötige Erleichterungen im Alltagsleben Contergangeschädigter ein. Der Zwischenbericht der vom Familienausschuss in Auftrag gegebenen Studie „Wiederholt durchzuführende Befragungen zu Problemen, speziellen Bedarfen und Versorgungsdefiziten“ http://www.conterganstiftung.de/aktuelles/zwischenbericht_universitaet_heidelberg.htm zeigt deutlich Handlungsbedarf und gibt bereits erste Empfehlungen.
So sind die Folgeschäden unter denen contergangeschädigte Menschen leiden, wohl noch gravierender als bisher vermutet. Auch bei der medizinischen Versorgung muss nachgebessert werden. Wir warten nun auf die Vorlage des Abschlussberichts, die in diesem Monat vorliegen soll und erörtern dann in einer öffentlichen Anhörung des Familienausschusses in Berlin http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a13/anhoerungen/Anhoerung_Contergan/index.html am 1. Februar mit Betroffenen, was wir tun können.
Mit freundlichen Grüßen
Christel Humme