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Christel Humme
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Frage von Thomas G. •

Frage an Christel Humme von Thomas G. bezüglich Frauen

Sehr geehrte Frau Humme,

gibt es Überlegungen einen verpflichtenden "Vaterschutz" analog dem "Mutterschutz", d.h. Arbeitspause wegen Schwangerschaft, Geburt und Betreuung eines Kindes einzuführen?

Ziele wären
- den Kindern eine Betreuung durch Mutter und Vater gleichermaßen zu gewährleisten
- die Bevorzugung von Männern gegenüber Frauen auszugleichen, die sich in dem Alter befinden, in dem damit zu rechnen ist, dass sie Kinder bekommen.
Arbeitgeber werden geneigt sein, eher Männer einzustellen, als Frauen, weil sie nicht damit rechnen müssen, dass der Mann wegen Geburt eines Kindes ausfällt, die Frau aber in Mutterschutz geht.
Eine Regelung, die auch die Männer verpflichtet, nach der Geburt eines Kindes ebensolange zu Hause zu bleiben, könnte aufkommensneutral sein, wenn die beiden Eltern in Summe genauso lange zu Hause bleiben würden, wie die Mutter alleine.
Man könnte den "Vaterschaftsurlaub" plus den "Mutterschaftsurlaub" aber auch insgesamt verlängern, was der Kinderbetreuung zu Gute käme, die Regierung bei den Kita - Plätzen entlasten würde und zudem Arbeitsplätze schaffen könnte, dadurch, dass mehr Arbeitskräfte länger fehlen.

Mit freundlichen Grüßen,

Thomas Grebenstein

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Grebenstein,
herzlichen Dank für Ihre Mail.

Ich begrüße Ihre Anregung, auch die Familienarbeit nach der Geburt eines Kindes gleichberechtigt auf Frauen und Männer aufzuteilen. Eine Pflicht dazu ist aber weder sinnvoll noch nötig, denn vieler Mütter und Väter wünschen sich dies bereits jetzt schon. Die meisten Paare mit Kind wollen weder nur Familie noch nur Beruf, sondern beides besser und fair miteinander vereinbaren.

Wenn künftig also auch immer mehr Männer selbstbewusst bei ihren Personalchefs nach einer längerer Elternzeit anfragen, wird der Umdenkprozess in Unternehmen hoffentlich schneller vorangehen. Kein Betrieb kann sich leisten, hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach der „Babypause“ bzw. Elternzeit zu verlieren. Daher werden sich betriebliche Rahmenbedingungen und traditionelle Arbeitszeit- und Rollenmodelle hier auch verändern (müssen). Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wollen daher die Elternzeit weiterentwickeln, damit Männer und Frauen die von ihnen tatsächlich gewünschte Balance von Familie und Beruf tatsächlich realisieren können.

Parallel dazu sorgen wir ergänzend zum Elternhaus für gute Bildungs-und Betreuungsangebote für Kinder. Denn das ist ein zentraler Schlüssel zur Vereinbarung von Familie und Beruf und für beste Chancen für alle Kinder - von Anfang an.

Mit freundlichen Grüßen nach Murnau
Christel Humme