Frage an Christel Humme von Michael B. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Humme,
vielen Dank für Ihre unvollständige Antwort.
Wenn es stimmen sollte, dass Frauen 23% weniger Lohn haben und wäre nur dieser Faktor wichtig, so müsste die angegebene Statistik http://tinyurl.com/y87sq8c, auf Seite 45, dies auch deutlich zeigen.
Denn, wären tatsächlich die Männer diejenigen, die wesentlich mehr Geld in der Tasche hätten, so müsste zumindest die "bedarfsgewichtete" Einkommensverteilung die "Lohnungleichheit" wiederspiegeln.
Wären alle zu berücksichtigende (erwerbstätig) Erwachsene
a) miteinander verheiratet,
b) nicht miteinander verheiratet,
so müsste zwischen M und F ein Unterschied bestehen von
a) 30% (da Haushaltsvorstand mit 1 und weitere Erwachsene mit 0,7 gewichtet werden)
b) ca. 23% (laut Ihrer eigenen Statistik).
Gemäß den gleichen Zeilen 25 und 26 der besagten Statistik, ergibt sich aber für Männer lediglich ein leichter Überschuss, in Höhe von knapp 2,1 % (1969 Männer, 1927 Frauen im Westen, http://tinyurl.com/y87sq8c, S. 45, Zeile 25, 26, "bedarfsgewichtet").
Damit haben Frauen nicht 23% weniger sonder zwischen 20,9% (23%-2,1%) und 27,9%(30%-2,1%) mehr Geld als bisher von der Lohnstatistik allein abgeleitet und somit im zweiten Fall mehr Geld in der Tasche als Männer (da 27,9>23 ist).
Mit anderen Worten, seit Jahren wird der Öffentlichkeit verschwiegen, dass es für Frauen ein wirtschaftliches Erfolgsmodell ist, alleinerziehende Mutter zu werden, dass diese Frauen gar kein Interesse daran haben, für höhere Löhne und Gehälter zu kämpfen, denn sie haben bereits über Unterhalt ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Sie - und mit Ihnen viele andere auch - vertauschen Ursache und Wirkung, nur um den "Nachweis" einer vermeintlichen Diskriminierung der Frauen zu "erbringen" und das Modell der Scheidung und der Trennung der Familien zu propagieren.
Glauben Sie, dass es im Sinne der Gleichbehandlung von Mann und Frau ist, mit unvollständigen Statistiken die Diskriminierung der Frau vorzutäuschen?
MfG
MB
Sehr geehrter Herr Baleanu,
ich kann Ihre Argumentation nicht nachvollziehen. Sie vermischen meiner Ansicht nach verschiedene Themen und Lebensbereiche miteinander. Auch Ihre Schlussfolgerung, dass es für Frauen „ein wirtschaftliches Erfolgsmodell“ sei alleinerziehende Mutter zu sein, finde ich realitätsfern. Der 3. Armuts- und Reichtumsbericht http://www.bmas.de/portal/26742/property=pdf/dritter__armuts__und__reichtumsbericht.pdf belegt, dass gerade Alleinerziehende - 90 Prozent Frauen - von Armut bedroht sind, unter anderem auch deshalb, weil der andere Elternteil den Unterhaltsleistungen nicht nachkommt, aber auch, weil die Rahmenbedingungen für Betreuung und existenzsichernde Löhne nicht immer gegeben sind.
Ich weiß nicht, welche persönlichen Erfahrungen Sie gesammelt haben. Aber ich finde es problematisch, aus Ihren individuellen Einschätzungen generelle Thesen abzuleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Christel Humme