Frage an Christel Humme von Martin E. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Humme,
der Gender Pay Gap von 23 % wurde inzwischen durch umfangreichere Untersuchungen widerlegt. Übrig blieben 8 %, die sich einer statistischen Auswertung entziehen. Darüber haben verschiedene Periodika berichtet, darunter auch die ZEIT und der SPIEGEL.
Dann lese ich oben Ihre Antwort auf eine Frage des Herrn Beleanu. Jetzt frage ich mich, wieviel Zeit ihr berufliches Engagement Ihnen noch lässt, um die aktuelle Forschung und die daraus resultierenden Ergebnisse zur Kenntnis zu nehmen; besonders im Hinblick, ob man zur Fragestellung des Herrn Beleanu in Ihnen einen kompetenten Ansprechpartner findet.
Daher meine Frage: Sind Sie in Fragen des Gender Pay Gap und den gesellschaftspolitischen Folgerungen noch auf Höhe der aktuellen statistischen Diskussion?
Mit freundlichen Grüßen
Martin Eberth
Sehr geehrter Herr Eberth,
ich beziehe mich sowohl in meinem Antwortschreiben auf Herrn Beleanu als auch generell bei meiner politischen Arbeit auf aktuelle und repräsentative Studien. Meiner Meinung nach - und auch der vieler Institute, die sich mit dem Thema Gleichberechtigung von Männern und Frauen seriös auseinandersetzen - entziehen sich die 8 Prozent Gehaltslücke nicht der statistischen Auswertung.
23 Prozent Gehaltsunterschied sind darüber hinaus auch nicht widerlegt worden, sondern werden in Deutschland als anerkannte Vergleichsgröße herangezogen. In der aktuellen politischen Debatte besteht - sowohl bei den Fachpolitikerinnen und Fachpolitikern aller Bundestagsfraktionen als auch in der Wissenschaft - Einigkeit darüber, dass ein Großteil der Entgeltlücke auf strukturelle Bedingungen zurückzuführen ist. Auch das ist eine Form von Diskriminierung.
Ich bin gerne bereit, mich sachlich zu dem Thema Gender Pay Gap auszutauschen. Allerdings lege ich in der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Positionen großen Wert auf einen sachlichen und respektvollen Ton, den ich leider in Ihrer Mail vermisse. Im Übrigen halte ich es für problematisch, die fachliche Kompetenz eines Ansprechpartners bzw. einer Ansprechpartnerin vom Grad der Übereinstimmung mit eigenen Ansichten abzuleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Christel Humme
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