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Christel Happach-Kasan
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Frage von Stefan F. •

Frage an Christel Happach-Kasan von Stefan F. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau MDB Happach-Kasan ,

ich habe heute auf meiner Carolinen-Brunnen-Flasche ein Logo entdeckt, welches mir nicht bekannt war. Es handelt sich dabei um PETCYCLE. Nach ein wenig Recherche habe ich herausgefunden, dass es sich bei PETCYCLE um ein System handelt, bei welchem 50% der Flaschen tatsächlich wieder zurück zu Flaschen recycled wird. Ist dies nicht eine ökologisch ziemlich elegante und vorteilhafte Methode zum Recycling und zum PET-Einweg?

Muss man demnach zwischen PET-Einweg, PET-Mehrweg und PET-Cycle unterscheiden? Und warum bezahle ich für PET-Cycle 25 Cent Pfand und nicht weniger? Immerhin handelt es sich hier offenbar um einen Zwitter zwischen Mehr- und Einweg?

Mit freundlichen Grüßen,
Stefan Fischer

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Fischer,

vielen Dank für Ihre Frage.

Die Situation ist einigermaßen unübersichtlich. 2003 wurde das Pfand für Einwegflaschen eingeführt, seit 1.5.2006 ist die neue Verordnung in Kraft. Ziel des Pfands auf Einwegflaschen war es, die Mehrwegsysteme zu stärken. Das ist nicht gelungen. Der Mehrweganteil ist kontinuierlich zurückgegangen. Nur der Mehrweganteil von Bier in Glasflaschen ist gestiegen. PET-Flaschen (der Kunststoff PET gehört zur Gruppe der Polyester) können etwa 25mal wiederbefüllt werden, Glasflaschen etwa 50mal.

Nach meiner Information werden bei Petcycle (siehe Internetseite http://www.petcycle.de ) die zurückgebrachten Flaschen geschreddert und der Werkstoff wird erneut genutzt, nur die Flaschenkästen werden mehrfach verwendet. Die Logistik entspricht einem Mehrwegsystem. Sie haben also Recht, Petcycle ist eine Art Zwitter. Da die Flaschen nicht wiederbefüllt werden, sind es Einwegflaschen. Für diese gilt ein Einwegpfand von 0,25 €, gegenüber einem Pfand von 0,08 € für Mehrweg-Bierflaschen und 0,15 € für Mehrweg-Wasser- und Fruchtsaftflaschen.

Auf Grund der vielen unterschiedlichen Pfandsysteme fordern wir in der FDP eine transparente und eindeutige Kennzeichnung der Getränkeflaschen. Bislang sind die Hersteller und Vertreiber von Einweggetränkeverpackungen nicht verpflichtet, eine einheitliche Kennzeichnung zu verwenden. Und auch die Kennzeichnung von Mehrweggetränkeverpackungen erfolgt nicht einheitlich, sie ist noch nicht einmal zwingend. Zwischen 10 und 24 % der pfandpflichtigen Einwegflaschen werden nicht zurückgebracht. Etwa 1,4 Mill. € verbleiben damit beim Handel.

Die Ökobilanzen des Umweltbundesamtes zeigen, dass Mehrwegsysteme Vorteile gegenüber Einwegsystemen haben, Getränkekartons gleichwertig sind. Auf Grund des geringeren Gewichts sind PET-Flaschen ökologisch besser als Glasflaschen.

Mit freundlichen Grüßen

Christel Happach-Kasan