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Carsten Träger
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Frage von Corinna G. •

Frage an Carsten Träger von Corinna G.

Hallo Carsten!

Genau das ist der Grund, warum ich ausgetreten bin...
Und ich erinnere dich an eine Veranstaltung mit Norbert Kirsch in Neustadt im Scharfen Eck zum Thema GroKo, bei der ich aus dem geplanten Koalitionsvertrag zitiert habe zum "Frackingverbot" und darauf hingewiesen habe, dass die Formulierung kein Verbot vorsieht. Und du bist aufgestanden und hast gesagt, dass es deiner Überzeugung nach in den nächsten Jahren völlig ausgeschlossen ist, dass Fracking möglich wird, ganz gleich, was im Koalitionsvertrag steht. Und jetzt hast du gegen das Verbot gestimmt. War zu erwarten und genau der Grund, weshalb mich diese SPD inzwischen genauso anekelt wie die CSU...
Bist du immer noch der Meinung, dass du dich richtig entschieden hast? Nicht für dich persönlich, sondern für das Land und dessen Bürger_innen?

Viele Grüße,

Corinna

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Antwort von
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Hallo Corinna,

ja, ich bin immer noch der Meinung, dass ich mich richtig entschieden habe und mit mir drei Viertel aller Mitglieder, die über den Eintritt in die Koalition abgestimmt haben. Ich erinnere mich auch an die Veranstaltung im Scharfen Eck in Neustadt und natürlich an das Thema Fracking. Du schilderst die Situation richtig - und trotzdem liegst Du falsch.

Ich habe gegen die Anträge von Grünen und Linken gestimmt, weil sie nur den einzigen Zweck hatten: die Abgeordneten der Koalition vorzuführen. Beide Anträge spielen den Leuten zwei falsche Botschaften vor: Sie vermitteln den Eindruck, dass Fracking in Deutschland zur Zeit verboten wäre und dass es ganz einfach sei, Fracking zu verbieten. Beides ist nicht so.

Fracking ist in Deutschland nicht verboten. Es gibt nur ein Moratorium, das allerdings nicht ewig halten wird, wenn der Gesetzgeber zu keinem Ergebnis kommt.
In Niedersachsen wird bereits seit Jahrzehnten Ergas gefördert - genau betrachtet ist das eine Art von Fracking. Und auch die Geothermie bedient sich einer Art von Fracking-Technologie. Deshalb ist es verfassungsrechtlich nicht so einfach, diese seit vielen Jahren angewandte Technologie zu verbieten. Das Verbot würde bei zu erwartenden Klagen der Konzerne nicht lange Bestand haben.

Deshalb brauchen wir ein Frackinggesetz, das zwei Zwecke erfüllt: zum einen die so genannte herkömmliche Erdgasförderung in Niedersachsen durch z.B. wasserrechtliche Vorschriften und Auflagen wesentlich zu verbessern; zum anderen den Einsatz von "amerikanischem Fracking" so weit wie möglich zu verbieten und wirtschaftlich unattraktiv zu machen. Hierzu haben wir in langen Verhandlungen mit der CDU/CSU einen guten Kompromiss erzielt, der Fracking in Deutschland verbietet und nur einige Forschungsbohrungen unter strengsten Auflagen zulässt. Es wird keinen Automatismus geben, der nach Ablauf der Forschungsphase dazu führt, dass Fracking zulässig ist. Wir bestehen darauf, dass der Deutsche Bundestag das letzte Wort hat.

Die Anträge der Opposition bleiben wesentlich hinter diesem Kompromiss zurück. Sie schützen z.B. das Oberflächenwasser nicht, keine Mineralbrunnen, keine Heilquellen. Sie hatten wie schon gesagt nicht den Zweck, das Problem wirklich zu lösen, sondern nur das Ziel Verwirrung zu stiften.

Viele Grüße
Carsten

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