Frage an Carsten Träger von Ernst S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr S.,

Sie haben Recht - es sind zu wenige Frauen im Deutschen Bundestag. Ich bin stolz darauf, Mitglied einer Landesgruppe zu sein, die paritätisch zusammengesetzt ist: Die Gruppe der bayerischen Sozialdemokraten im Deutschen Bundestag besteht aus 9 Frauen und 9 Männern. Auch die SPD-Fraktion als ganze hat mit über 42 % einen der höchsten Frauenanteile im Parlament.

Entscheidend sind die Verfahren zur KandidatInnenaufstellung und das Wahlrecht. Ich empfehle allen Parteien, sich an den KandidatInnenaufstellungen der SPD ein Beispiel zu nehmen. Wenn alle Fraktionen einen ähnlichen Frauenanteil erreichen würden, wäre schon viel gewonnen. Ob die Parteien zu einer paritätischen Aufstellung gesetzlich verpflichtet werden können, wird nach dem Vorstoß des Landes Brandenburgs gerade verfassungsrechtlich geprüft. Ich verfolge mit großem Interesse, ob dies ein rechtlich zulässiger Weg für mehr Teilhabe sein kann.

Auch was die berufliche Vielfalt im Parlament angeht, haben Sie Recht. Ich freue mich, dass meiner Fraktion zum Beispiel auch Hafenarbeiter und Lokführer angehören. Aber mehr Arbeiter und Handwerker würden der Vielfalt der repräsentierten Berufe im Parlament guttun. Auch hier liegt der Schlüssel in Aufstellungsverfahren der Parteien. Ich setze mich in der SPD sehr dafür ein, unsere Arbeitsweise so verändern, dass ArbeiterInnen und HandwerkerInnen, vor allem Frauen und besonders junge Frauen sich einfacher und besser einbringen und an unseren politischen Prozessen teilhaben können - und schließlich auch KandidatInnen und Abgeordnete werden können. Das empfehle ich auch allen anderen Parteien.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr

Carsten Träger