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Carsten Träger
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Frage von Jens H. •

Frage an Carsten Träger von Jens H. bezüglich Senioren

Sehr geehrter Hr. Träger,

haben Sie einen Vorschlag wie das gesetzliche Rentensystem gesichert werden kann, ohne das es wieder zu einer weiteren Verlängerung der Lebensarbeitszeit nach 2030 führt ?
Was halten Sie von dem Vorschlag eine soziale Komponente nach Schweizer Modell in unser Rentensystem einzuführen, d.h. es bleibt beim Umlagesystem, allerdings ohne (ungerechte ?) Beitragsdeckelung und jeder zahlt unabhängig von der Höhe seines Einkommens mit nahezu gleichem Prozentsatz ein. Die mögliche Rentenhöhe/Auszahlung wird dagegen (auf hohem Niveau) gedeckelt. Die Eckdaten nach Schweizer AHV: Einzahlung in die Rentenkasse bei vorhandenem Wohnsitz in D (= jeder), für Angestellte in Höhe von 8,4 % (je nur 4,2 % von Arbeitnehmer/ Arbeitgeber zu tragen), für Selbstständige max. 7,8% v. sog. Reineinkommen, die maximale Rente beträgt 2.050 EUR (= 2.350 SFR). Würde man unseren derzeitigen Beitragssatz von 18,7 % anwenden, bei gleichzeitig deutlicher Erhöhung der Maximalrente, wäre die Rente nach überschlägiger Berechnung dennoch auf sehr lange Zeit, also weit über 2030 hinaus sicher.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage. Grundsätzlich bin ich sehr für ein solidarisches Rentensystem. Das Schweizer Modell hat viele interessante Komponenten, welche sich gut in ein zukünftiges System einpassen könnten.

Allerdings gibt es hier auch einige Fallstricke, welche eine deckungsgleiche Übertragung unmöglich machen.

Einerseits hat die Schweiz nicht unser Beamtensystem. Hier müssen wir speziell auf die Leistungsfähigkeit der Bundesländer und der Kommunen achten, welche im schlechtesten Fall immense Nachzahlungen in das gesetzliche Rentensystem zu gewärtigen hätten, bei gleichzeitiger Beitragszahlung für nun alle Beschäftigten. Dies ist für die meisten Kommunen und viele Bundesländer nicht zu schaffen.

Andererseits birgt eine Beitragsdeckelung speziell bei dem zu erwartenden demographischen Wandel eine gewisse Planungssicherheit. Denn wenn ohne Beitragsdeckelung in das Rentensystem eingezahlt wird ist das gut für die momentane Rente. Da aber sehr hohe Anwartschaften für die Zukunft aufgebaut werden, welche durch weniger Beitragszahler finanziert werden müssen, werden künftige Beitragszahler stark belastet werden.

Insgesamt birgt das Schweizer Modell interessante Ansätze, ist aber nicht auf die deutschen Verhältnisse übertragbar. Ich hoffe Ihnen hiermit weitergeholfen zu haben und verbleibe

mit freundlichen Grüßen
Ihr

Carsten Träger

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