Frage an Carsten Sieling von Wolff W. bezüglich Umwelt
Hallo Herr Sieling,
wie ist ihre Meinung zu den Kleingärten in Bremen, die durch den Landesverband der Kleingärtner vertreten werden.
Kaisenhäuser, Wochendendnutzung, Leerstände allgemein.
Mit herzlichen Grüßen
W. W.
Sehr geehrter Herr Woida,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.
Ganz klar: unsere Kleingärten in Bremen und Bremerhaven sind ein wichtiger Bestandteil sozialer Stadtteilentwicklung. Es sind gerade auch die vielen Kleingartenvereine, die den sozialen Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Generationen fördern, die ehrenamtlich für den Unterhalt von Naherholungsgebieten für alle Menschen im Land Bremen sorgen, die die Natur schützen und sich für Menschen mit Behinderungen und bei der Integration von Mitbürgerinnen und Mitbürgern aller Nationalitäten engagieren. Das ist wichtig, gerade auch für Menschen mit kleinem Geldbeutel.
Im bundesweiten Vergleich der Großstädte verfügt Bremen über ein besonders großes Angebot an Kleingärten (bezogen auf die Bevölkerungszahl). Ich denke, darauf können wir stolz sein. Zugleich müssen aber auch wir uns mit einer kontinuierlich sinkenden Nachfrage nach Kleingärten auseinandersetzen. Diese sinkende Nachfrage zeigt sich insbesondere im Bremer Westen, wo aktuell deutlich über 500 Parzellen nicht genutzt werden. Diese Gebiete gleichwohl attraktiv zu erhalten, fordert die betroffenen Vereine außerordentlich.
Dies war und ist der Hintergrund für unser politisches Ziel, einen Kleingartenentwicklungsplan zu erarbeiten, der zukunftsfähige Lösungen für die künftige Gestaltung der vom wachsenden Leerfall betroffenen Gebiete enthalten soll.
Hierbei gibt es zur grundsätzlichen Zielorientierung noch unterschiedliche Haltungen: sollen sich die bisherigen Kleingartengebieten im Bremer Westen komplett zu einem sogenannten „Landschaftspark West“ ohne jegliche Anteile von Wohnbebauung entwickeln oder – und dafür spreche ich mich aus - soll es auch die Möglichkeit geben, Teile dieser Flächen für den Wohnungsbau nutzen, deren Verkaufserlöse dann vollumfänglich und in Absprache mit den betroffenen Vereine für Attraktivitätsteigerungen genutzt werden können.
Diese grundsätzlichen Klärungen sind in den Koalitionsverhandlungen für die kommende Legislaturperiode herbeizuführen. In diesen Kontext gehört m.E. ebenfalls eine noch ausstehende Verständigung zur Weitergabe nutzbarer Kaisenhäuser.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Carsten Sieling
Bürgermeister