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Carsten Sieling
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Frage von Karl-Heinz G. •

Frage an Carsten Sieling von Karl-Heinz G. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Dr. Sieling,

als Tierfreund und -schützer interessiert mich Ihre Ansicht zu Tierversuchen, insbesondere zu den mehr als nur umstrittenen Versuchen des Herrn Kreiter in der Uni Bremen.
Nachdem gesicherte Erkenntnisse vorliegen, wonach derartige Versuche nicht auf Menschen übertragbar sind, bzw. sogar lebensgefährliche Folgen haben können, http://www.tierversuchsgegner.de/downloads/AZ-Kreiter-A3.pdf bitte ich Sie um Ihre Stellungnahme nicht nur als Politiker sondern vor allem auch als Mensch.

Vielen Dank im voraus.

Mit freundlichen Grüßen

Karl-H. W. Greve

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Greve,

vielen Dank für Ihre Frage auf abgeordnetenwatch.de.

Ich habe mich schon als SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bremischen Bürgerschaft für eine Beendigung der Affenversuche von Professor Kreiter eingesetzt. Es gab 2007 einen entsprechenden Beschluss des Parlaments und 2008 eine Entscheidung der Gesundheitsbehörde, die Fortsetzung der Makakenversuche an der Universität Bremen nicht zu genehmigen. Doch da die Gerichte anders entschieden haben, sehe ich aktuell keine weiteren Handlungsmöglichkeiten. Auch wenn ich ein Gegner dieser Affenversuche bin, respektiere ich doch die richterliche Entscheidung. Denn die Freiheit von Wissenschaft und Forschung ist ein hohes Rechtsgut unserer Verfassung.

Generell möchte ich noch hinzufügen, dass mit der SPD 2002 der Tierschutz Einzug in das Grundgesetz hielt. In Artikel 20a ist er seitdem als Staatsziel verankert. Dennoch werden jährlich Millionen Tiere gewohnheitsmäßig in der Forschung eingesetzt, um etwa die Wirkung neu entwickelter Medikamente zu prüfen. Es gibt teilweise jedoch wissenschaftlich geprüfte Alternativmethoden, um wissenschaftliche Fragen zu klären oder die Gefährlichkeit von Stoffen für den Menschen zu bewerten.

Aus meiner Sicht ist es wichtig die Anzahl der Tierversuche sukzessive zu verringern und die Verbreitung der 3-R Methoden (zu Deutsch: Vermeiden, Verringern, Verbessern) in der Forschung einzusetzen. Das bedeutet, alternative Forschungsmethoden noch stärker zu fördern, die ohne oder mit weniger Tieren auskommen bzw. weniger schmerzhafte Verfahren beinhalten.

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Carsten Sieling MdB