Frage an Carsten Sieling von Christoph Z. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Dr. Carsten Sieling,
können sie mir eine Antwort geben, inwiefern sich die Bundesregierung in der Zukunft mit der Raumfahrt beschäftigt und welche Ziele sie verfolgt? Ich bin Student an der HS Bremen und studiere Luft- und Raumfahrttechnik und möchte meine Zukunft dementsprechend gestalten!
Hat die Bundesregierung interesse daran mehr in die Raumfahrt zu investieren?
Unser Ziel neue Energiequellen zu finden beinhaltet auch die Erforschung des Weltalls, da wir so zu neuen Physikalischen erkenntnissen gelangen! Diese wiederum ermöglichen uns die Erforschung neuer Energien.
Ich würde es begrüßen, wenn sie mir ein paar Zeilen zum Aktuellen Interessenstand der Bundesregierung zu diesem Thema schreiben könnten und vllt. auch eine kurze Information wie die Bundesregierung das Thema Raumfahrt in der Zukunft angehen will.
Vielen Dank für Ihren Zeitaufwand!!!
Hochachtungsvoll
Christoph Ziegener
Sehr geehrter Herr Ziegener,
vielen Dank für Ihre Frage auf abgeordnetenwatch.de. Um es kurz zu machen: Auch zukünftig wird die Luft- und Raumfahrt eine wichtige Rolle in unserer Wirtschaftspolitik spielen. Denn die Luft- und Raumfahrt hat nicht nur eine wichtige strategische Funktion für unseren Wirtschaftsstandort, sondern bleibt auch weiterhin ein wichtiger Eckpfeiler der europäischen Kooperation. Darüber hinaus ist sie Vorreiter für die Entwicklung und Erprobung neuer Technologien und wirkt über den Technologietransfer als Innovationstreiber in andere Wirtschaftsbereiche.
Im Koalitionsvertrag mit der Union haben wir erreicht, dass die Förderung entsprechend der Hightech-Strategie fortgesetzt und die nationalen Förder- und Begleitstrukturen konsequent weiterentwickelt werden. Ebenso vereinbart ist, das Luftfahrtforschungsprogramm des Bundes weiterzuentwickeln und auszubauen. Im aktuellen Haushaltsentwurf sind im Bereich Luft- und Raumfahrt fast 1,5 Milliarden Euro vorgesehen. Dabei entfallen u.a. 634 Millionen Euro für die Europäische Weltraumorganisation (ESA), 345 Millionen Euro für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt für die institutionelle Förderung. Hinzu kommen zusätzliche Projektmittel des Bundes, der Länder sowie Drittmittel der Wirtschaft, sowie 272 Millionen Euro für das Nationale Weltraumprogramm und 157 Millionen Euro für das Luftfahrtforschungsprogramm im Bereich Forschungs- und Technologieförderung.
Damit setzt auch in Zukunft die Strategie der Bundesregierung im Wesentlichen auf dem auf, was die Vorgängerregierungen bereits auf den Weg gebracht haben, insbesondere infolge der Raumfahrtstrategie der rot-grünen Bundesregierung mit ihrer Orientierung an Nutzen und Bedarf. Schon 2007 hat die Bundesregierung der letzten Großen Koalition diese Raumfahrtpolitik als einen wesentlichen Baustein ihrer Hightech-Strategie definiert.
Für die SPD ist es dabei besonders wichtig, die Felder zu stärken, die zu Nutzanwendungen auf der Erde führen. Hier bestehen auch weiterhin gerade für die mittelständischen Firmen in der Luft- und Raumfahrt besondere Chancen. Auch bei der Satellitentechnik zum Beispiel sind einige deutsche Firmen weltweit führend. Neulich wurde auch der erste Copernicus-Satellit für die Erdbeobachtung gestartet. Seine Daten stehen offen zur Verfügung und können von jedem, der eine gute Idee hat, genutzt werden. Diesen Weg wollen wir weitergehen.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Carsten Sieling MdB