Frage an Carsten Schneider von Martin K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Werden Sie als Mitglied des Bundestages sich dafür einsetzen, dass die BStU in Berlin Geld für die Anschaffung von Hochleistungsscannern erhält, um Schnipsel aus Stasi-Akten zusammensetzen zu können und somit weiterhin Aufklärung stattfinden kann. Wenn nein, warum nicht?
Sehr geehrter Herr K.,
der Zugang zu den Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR von erheblicher Bedeutung ist von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung – zum einen für die individuelle Ergründung und Information, zum anderen für eine systematische Erforschung des Materials.
Die Antragszahlen auf Einsicht in die eigenen Akte gehen sachlogisch rund drei Jahrzehnte nach der Vereinigung kontinuierlich zurück. Die Generation der direkt Betroffenen wird kleiner und gleichzeitig steigt die wissenschaftliche Beschäftigung in dem Themenfeld. Dabei rücken die historisch-politische Aufklärung über die SED-Diktatur, ihre Wirkweisen und Mechanismen in den Vordergrund. Parallel steigt der Erschließungsgrad der rund 112 km erhaltenen Akten an. Besonders betrachtet werden müssen die ca. 15.000 Säcke mit vorvernichteten Akten dar, auch da diese nicht im damaligen Apparat archiviert wurden.
Eine Vorsichtung der vorvernichteten Säcke hat stattgefunden. Für die weitere Bearbeitung der Stücke unter Nutzung neuer Scantechnologie ist im Bundeshaushalt Geld veranschlagt. Auch läuft nach meinem Wissen neben der virtuellen Rekonstruktion die manuelle Rekonstruktion fort.
Es bleibt es eine wichtige Aufgabe für unsere Gesellschaft, alle vorhandenen Akten zugänglich zu machen, die ich unterstütze.
Beste Grüße
Carsten Schneider