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Carsten Schneider
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Frage von Thomas S. •

Frage an Carsten Schneider von Thomas S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Schneider,

m.E. weichen Sie mit Ihrer Antwort, mit der Sie auf die von Frau Grothey gestellte Frage reagieren, der Fragestellung aus. Frau Grothey weist auf eine von Ihnen in einer früheren Antwortt getroffenen Aussage:

"Schließlich ist die grundgesetzlich geschützte Koalitionsfreiheit mit einer gesellschaftlichen Verantwortung aller Beteiligten verknüpft."

http://www.abgeordnetenwatch.de/carsten_schneider-778-78460--f436225.html#q436225

Frau Grothey wendet diese Aussage auf Unverhältnismässigkeiten an, die sich bei der DB erkennen lassen und fragt danach, wie deren gesellschaftliche Verantwortung verstanden werden kann wenn...

8 Führungskräfte der Deutschen Bahn sich 7 Mio Euro Gehaltserhöhung
(900.000,- Euro/Person Erfolgsprämie in 2014)gönnen?

gleichzeitig 2000 Euro/Jahr für einen Lokführer erstreikt werden müssen?

Auf diesen Gegensatz angesprochen reageren Sie nichtssagend:

"Ich bitte Sie, Ihre Frage nach der "Wahrung des Betriebsfriedens" an die betreffenden Schlichtungsparteien zu richten und Ihre Gegenüberstellung von ihnen kommentieren zu lassen."

http://www.abgeordnetenwatch.de/carsten_schneider-778-78460--f436541.html#q436541

Ich erinnere: Die DB AG befindet sich zu 100% im Bundesbesitz.

Wieso lässt die deutsche Politik zu, dass bei dem Bundesunternehmen Deutsche Bahn so extreme Unterschiede in der Besoldung bestehen?

Zitat Handelsblatt:

"Die Umsatz und Gewinnziele hat die Bahn verfehlt, andere Ansprüche wurden unter den Teppich gekehrt. Den Konten der Vorstände schadet das aber nicht. Für Grube und seine Kollegen gab es für 2014 dicke Prämien."

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/trotz-schlechtem-jahr-bahn-vorstaende-verdoppeln-ihre-erfolgspraemien/11524652.html

Kann das Verhalten des DB-Vorstands nicht als Provokation und damit Mitursache der Gdl-Streiks gewertet werden?

Wann erinnert die Politik den DB-Vorstand an dessen gesellschaftliche Verantwortung?

Viele Grüße, Thomas Schüller

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Schüller,

Vermutungen muss ich nicht anstellen. Die GDL hat ihre Forderungen öffentlich zum Teil mit der wirtschaftlichen Entwicklung bei der DB AG begründet; das ist ihre Entscheidung. In die laufende Auseinandersetzung mischt sich der Bund nicht ein; Parteien sind die GDL und die DB AG.

Sie empfinden es grundsätzlich als ungerecht, dass die DB AG den Forderungen der GDL nach höheren Einkommen nicht nachkommt, obwohl die Gehälter der Vorstände um ein Vielfaches höher sind. Ihr Ungerechtigkeitsgefühl führt dazu, dass Sie sich in dem Konflikt auf eine Seite schlagen. Das können Sie natürlich machen.

Allerdings bin ich der Meinung, dass Ihre Gegenüberstellung der Gehälter hinkt und diese nicht nur, weil Sie völlig unterschiedliche Tätigkeiten im Unternehmen gegenüberstellen. Aus meiner Sicht führt dies nirgendwo hin. Sie würden auch dann noch von einer Unverhältnismäßigkeit sprechen, wenn die GDL ihre Forderungen eins zu eins umsetzen könnte. In Ihren Augen blieben die Vorstandsbezüge unverhältnismäßig bzw. – bei Ihrer Herangehensweise – müssten sie unverhältnismäßig bleiben. Eine (realistische) Summe „X“, bei der Sie Ihre Kritik nicht vorbringen würden, könnten Sie mir bestimmt nicht nennen. Wenn ich falsch liegen sollte, können Sie mich gern auch vertraulich unter carsten.schneider@bundestag.de anschreiben.

Mit freundlichen Grüßen
Carsten Schneider

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