Frage an Carsten Schneider von Helga M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Schneider,
gerade las ich Ihre Befürwortung zu TTIP.
Im Fernsehen sah ich die Dokumentation DER FALL Molex:
http://www.arte.tv/guide/de/043749-000/der-fall-molex
(Eine kriminelle Betriebsleitung, ein schwacher Staat und ein kaltblütiges Vorgehen der Amerikaner -samt dem privaten Wachpersonal- verhinderten, daß die Betriebsangehörigen ihre Arbeit behalten konnten-obwohl das Recht auf deren Seite stand. Der USA-Betrieb machte im Übernahmejahr über 50 Millionen Eigengewinn)
Mir nahestehende junge Menschen arbeiten in Betrieben, die mit amerikanischer Beteiligung arbeiten. Was tut die Politik, um ein ähnliches amerikanisches Übernahmeverfahren wie 2008 in Frankreich bei hier ansässigen Betrieben zu verhindern?
Warum vertrauen die Politiker so auf die USA, obwohl nicht nur die Außenpolitik genug Belege liefert, daß die USA unberechenbar für alle sogenannten Partner ist?
Sind Sie nur mit Duldung der USA Politiker geblieben?
Helga Müller
Sehr geehrte Frau Müller,
bei Molex handelt es sich um ein Unternehmen, dass 1938 in den USA gegründet wurde. Das Unternehmen hatte ein Werk in Frankreich eröffnet und es später, nicht zuletzt infolge der Finanzkrise, wieder geschlossen. Das ist bedauerlich für die betroffenen Beschäftigten. Schließungen von Betrieben sind in der Regel unternehmerische Entscheidungen; der Einfluss der Politik ist begrenzt. Ich sehe meine Aufgabe darin, Kontakte zu Geschäftsleitungen und Betriebsräten zu halten und bei eventuell anstehenden Umstrukturierungen so früh wie möglich das Gespräch zu suchen und vielleicht doch eine andere Entscheidung herbeizuführen. Im Übrigen haben auch deutsche Unternehmen Werke im Ausland, in den USA und anderswo.
Mit freundlichen Grüßen
Carsten Schneider