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Carsten Schneider
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Frage von Wolfgang D. •

Frage an Carsten Schneider von Wolfgang D. bezüglich Soziale Sicherung

Hallo,

am heutigen Dienstag, den 22.11.2011 haben sie in ihrer Rede vor dem Bundestag einen Mindestlohn von 8,50 € gefordert.
Wie kommen sie auf solch einen Betrag?
Haben sie einen Taschenrechner? Informieren sie sich über Miete, Nebenkosten der Haushaltsführung, Kosten für Nahrung, Kleidung, usw.
Sicher werden sie feststellen, daß mit 8,50 € ein normales Leben mit einem Mindestmaß an Kultur, gesellschaftlicher Teilnahme am Leben, nicht finanzierbar ist.
Der Mindestlohn darf sich nicht am Alleinstehenden 20jährigen orientieren, oder an der Rentnerin mit 80 Jahren.
Tun sie sich die Mühe, wir haben sie dafür gewählt!

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Dillenburger,

ein gesetzlicher Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro ist kein Patentrezept. Ob ein solches Einkommen für den Einzelnen ausreicht, hängt nicht zuletzt von der Familiensituation und den regionalen Lebenshaltungskosten ab. Dennoch fordern Gewerkschaften und SPD diesen Betrag nicht willkürlich: Bei einer 40-Stunden-Woche würde ein Arbeitnehmer mit einem Stundenlohn von 8,50 Euro rund 1480 Euro brutto im Monat verdienen. Somit wäre er nicht mehr abhängig von aufstockenden Leistungen des Staates zur Sicherung des Lebensunterhalts.

Ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro würde Millionen Beschäftigte finanziell besser stellen als heute und zugleich die öffentlichen Haushalte und Sozialversicherungen entlasten. Zudem würde eine solche Regelung zu würdigeren Arbeitsbedingungen und mehr Fairness auf dem Arbeitsmarkt beitragen.

Davon unbenommen sind in Deutschland primär die Tarifpartner für die Vereinbarung vernünftiger und angemessener Löhne verantwortlich. Die dazu notwendige Verhandlungsmacht der Arbeitnehmerverbände und Gewerkschaften wird durch branchenübergreifende gesetzliche Mindestlöhne nachhaltig gestärkt.

Mit freundlichen Grüßen

Carsten Schneider

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