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Carsten Schneider
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Frage von Reinhard B. •

Frage an Carsten Schneider von Reinhard B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Schneider

Ich habe eine Frage zur aktuellen oder schon länger in Deutschland vorherrschenden Situation auf dem Arbeitsmarkt.
Ich bin 50 Jahre alt und habe eine gute Ausbildung, spreche mehrere Sprachen und sehr viele Erfahrungen auf meinem Gebiet. Ich arbeite auch, geschuldet durch die Situation auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland, seit ca. 6 Jahren im Bereich der humanitären Hilfe für Entwicklungsländer im Ausland in einer Manager Position, zur Zeit für die UN in Indonesien.
Wenn ich mich allerdings in Deutschland bewerbe, gibt es für mich und speziell für meine Altersgruppe nur sehr schlechte oder keine Angebote auf dem Arbeitsmarkt.
Vor dem Hintergrund der Rente mit 67, die von Ihnen (Ihrer Partei) beschlossen wurde, sehe ich hier enorme Probleme auf mich und die Altersgruppe über 50 zukommen. Ich sehe auch nicht, dass dieser Zustand auf dem Arbeitsmarkt sich in absehbarer Zeit verändern wird.
Wie stehen Sie und Ihre Partei zu dieser-in meinen Augen sehr beängstigenden Entwicklung und wie wollen Sie bzw. Ihre Partei dem entgegen steuern.

In der Hoffnung auf eine Antwort, bedanke ich mich im voraus.

Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Böttner

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Böttner,

auf Ihre Frage möchte ich Ihnen gern antworten.

Die von Ihnen angesprochene Beschäftigungssituation der Altersgruppe über 50 ist mir bekannt. Deswegen haben wir als SPD durchgesetzt, dass das Renteneintrittsalter nur unter bestimmten Bedingungen angehoben werden darf. So muss in 2010 überprüft werden, ob die beschlossene Anhebung mit der Entwicklung der Arbeitsmarktlage und der wirtschaftlichen und sozialen Situation älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vereinbar ist.

Weil es immer weniger Beitragszahler und immer mehr Rentner gibt, weil sich die Rentenbezugsdauern kontinuierlich verlängern und weil die Menschen immer später ins Berufsleben einsteigen, haben wir zusammen mit der CDU/CSU beschlossen, das gesetzliche Renteneintrittsalter ab 2012 schrittweise zu erhöhen. Aber erst 2029 wird es bei 67 Jahren liegen. Und sollte die Überprüfung im kommenden Jahr ergeben, dass die Erhöhung mit der Beschäftigungssituation der Älteren nicht vereinbar ist, bleibt es bei 65 Jahren.

Um die Beschäftigungsquote der über 50-jährigen zu erhöhen, haben wir ergänzende Maßnahmen beschlossen, z. B. die "Initiative 50plus". So besteht bei einer Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt unter bestimmten Voraussetzungen ein Rechtsanspruch auf einen anteiligen Ausgleich der Differenz zwischen Nettoentgelt vor der Arbeitslosigkeit und dem Nettoentgelt für die neue sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Außerdem übernimmt der Bund bei kleineren und mittleren Unternehmen die Kosten für Fortbildungsmaßnahmen. Solche verbesserte Rahmenbedingungen ergänzen die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre. Beides ist im Zusammenhang zu sehen und darf aus meiner Sicht nicht losgelöst voneinander bewertet werden.

Ältere sind heute länger leistungsfähig. Sie wollen gebraucht werden und ihre Erfahrungen weitergeben. Immer mehr Unternehmen erkennen dies. Und unsere Aufgabe ist es, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Mit freundlichen Grüßen

Carsten Schneider

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