Frage an Carsten Molitor von Eva F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Molitor,
wie ist es möglich, daß Sie bisher nicht auf Tierschutzthemen angesprochen wurden? Ich möchte das dringend nachholen: werden Sie sich für kürzere Transportzeiten für sog."Nutztiere", gegen Massentierhaltung, für dringend erforderliche Verbesserungen bei der Haltung von "Milchkühen", gegen das barbarische Morden von Hunden und Katzen in EU (!) Ländern, für (wenigstens) einen Veggieday pro Woche einsetzen?
Auch Ihre Haltung zu den geheim geführten Verhandlungen zum TTIP Abkommen würde mich sehr interessieren.
Danke im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen
Eva Fack
Sehr geehrte Frau Fack,
vielen Dank für Ihre Fragen zu den Bereichen Tierschutz- und Wirtschaftspolitik. Da die Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) das Tierschutzthema bereits im Namen aufgreift und dadurch die zentrale Bedeutung unterstreicht, spielt dieser Themenkomplex in Veranstaltungen und Diskussionen zur Europawahl oftmals eine untergeordnete Rolle. Jedem ist klar, dass wir die Partei sind, die Tierfreunde wählen sollten. Ich empfinde das auch als positiv, denn so können wir zeigen, dass wir in vielen weiteren Politikfeldern kompetente Lösungen anbieten können.
Selbstverständlich werde ich mich für die von Ihnen angesprochenen Punkte einsetzen. Nicht zuletzt plakatieren wir in unserer Kampagne zur Europawahl mit den Themen "Tierversuche" und "Massentierhaltung". Alle Kandidaten unserer Partei unterstützen die EU-Bürgerinitiative "Stop Vivisection", viele unserer Mitglieder sind bei den bundesweiten "Yes! We Care!"-Demonstrationen anlässlich der Streunertötungen in Rumänien dabei und für uns ist klar, dass das Wort "Nutztiere" ein Unwort ist.
Das "TTIP-Abkommen" lehne ich ab. Die Verhandlungen dazu werden streng geheim geführt, so dass niemand so genau weiß, wie die Ausgestaltung aussehen soll. Befürworter führen immer wieder Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze ins Feld, um für das Abkommen zu werben. Selbst wenn es zu diesen positiven ökonomischen Aspekten käme, was keinesfalls gesichert ist, so wären auf der anderen Seite die Einschränkungen in der Demokratie nicht tolerierbar. Der Verbraucherschutz wird ausgehöhlt, Konzernen wird ein Sonderklagerecht eingeräumt und der Einfluss von Interessen- und Lobbygruppen gestärkt. Unseren wirtschaftspolitischen Grundsatz von "Mensch vor Wirtschaft" sehen wir in diesem geplanten Abkommen keineswegs widergespiegelt.
Viele Grüße
Carsten Molitor