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Carsten Molitor
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Frage von Gerald G. •

Frage an Carsten Molitor von Gerald G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Molitor,

leider geht es meiner Meinung in Deutschland und der EU sehr ungerecht und unfair zu.

Das Evangelli Gaudium von Papst Franziskus ist meines Erachtens sehr aufschlussreich. Ich möchte Ihnen einen Link dazu mitsenden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelii_gaudium

Zwei Zitate des aus meiner Sicht sehr weisen Heiligen Vater:

" Für die Wirtschaft und für den Markt ist Solidarität fast ein Schimpfwort"
( Papst Franziskus)

" Diese Wirtschaft tötet. Es ist unglaublich, dass es kein Aufsehen erregt, wenn ein alter Mann, der gezwungen ist, auf der Straße zu leben, erfriert, während eine Baisse um zwei Punkte in der Börse Schlagzeilen macht"

( Papst Franziskus)

Welche Schlüsse zieht die Politik aus diesen Worten?

Ein Bericht zur ungleichen Vermögensverteilung in Deutschland sende ich Ihnen mit:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/vermoegen-in-deutschland-ungleicher-verteilt-als-im-rest-der-eurozone-a-955701.html

Wie Sie anhand dieses Berichts sehen, ist die Einkommensungleichheit in Deutschland von allen Ländern in der Euro-Zone am extremsten.
Von dem Vermögen welches vererbt wird ( vererben kann man nicht als Leistung bezeichnen oder?) könnten reiche Erben der Allgemeinheit doch mehr zurück geben, oder?

Was tut die Politik um das zu ändern? Braucht man nicht Mindeststandards für Arbeit, Gesundheitsfürsorge, Bildung, Mobilität und Einkommen in ganz Europa?
Brauchen wir nicht Mindestlöhne, Mindesteinkommen, Mindestrenten und ein Recht auf wohnen in der gesamten EU?

Mit freundlichen Grüßen,
Gerald Grzybowski

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Antwort von
Partei für die Tiere

Sehr geehrter Herr Grzybowski,

vielen Dank für Ihre Frage aus dem Bereich der Sozialpolitik. Ich gebe Ihnen vollkommen recht darin, dass wir etwas gegen die Fehlentwicklungen unternehmen müssen. Aus menschlicher Sicht betrachtet bedarf es mehr Empathie, denn nach meinem Empfinden schauen einfach zu viele weg, wenn sie nicht gerade selbst unmittelbar von einer Problematik betroffen sind. Da sie das Thema "Finanzmarkt" angesprochen haben, zitiere ich hier gerne den Standpunkt der Tierschutzpartei (und auch meinen) in Bezug zu einer Finanztransaktionssteuer: "Der spekulative Finanzmarkt macht die Mehrheit aller globalen Geldbewegungen aus und ermöglicht private Gewinne mit wenig Nutzen, aber vielen Risiken für die Realwirtschaft. Eine Beteiligung der Finanzindustrie und der Spekulanten an den drängenden globalen Herausforderungen ist dringender als jemals zuvor. Eine wirksame Finanztransaktionssteuer (Hood-Steuer für Derivate/Devisen/Rohstoffe) ist daher aus sozialen und ökologischen Gründen gerechtfertigt." Sicherlich ist dieses Instrument für sich alleine betrachtet nicht das Allheilmittel, aber es kann ein gewichtiger Baustein, neben vielen weiteren, zu einer gerechteren Welt sein. Auch was die sozialen Mindeststandards (Mindestlohn, Kündigungsschutz, Mobilität etc.) anbelangt bin ich im Wesentlichen auf Ihrer Seite. Diese garantieren den Menschen die Möglichkeit an der gesellschaftlichen Teilhabe, was eine Grundvoraussetzung zur Vermeidung von Konflikten und einem lebenswerten Leben ist. Die Tierschutzpartei setzt sich traditionell und seit jeher für die Schwächeren in der Gesellschaft ein, so dass wir gerade auch unter sozialpolitischen Aspekten eine gute und unverbrauchte Wahl sind.

Viele Grüße

Carsten Molitor