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Carsten Lübbert
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Frage von Harakld O. •

Frage an Carsten Lübbert von Harakld O. bezüglich Staat und Verwaltung

Es ist eine Binsenwahrheit, daß Dezentralisierung von Aufgaben stets Kostensteigerung bedeutet. Dennoch finde ich in Ihrem Wahl-Flyer den Hinweis "mehr Sparsamkeit durch Dezentralisierung". Wie paßt das zusammen?
Sie sprechen auch vom "konsequenten Sparkurs in der Verwaltung". Gleichzeitig fordern Sie eine "bessere personelle Ausstattung der Schulen". Auch andere Aufgaben sind anerkanntermaßen personell unterbesetzt, z. B. die sozialen Dienste und die Schuldnerberatung. Selbst die "innere Verwaltung" hat personelle Engpässe - denken Sie nur daran, daß viele Unternehmen über die schleppende Zahlungsmoral der öffentlichen Verwaltung klagen. Wo wollen Sie da sparen?

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Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr Oelker,

Binsenweisheiten gelten in der Regel, aber nicht immer. Eine Zentralisierung von Aufgaben kann ab einer gewissen Größe und abhängig von den Aufgaben durchaus kontraproduktiv sein. Je größer eine Organisation wird, umso größer wird der Abstimmungsbedarf in dieser, und das Verhältnis von Produktivkräften zu internen Verwaltungskräften verschlechtert sich. Dies kann zu völlig absurden Verhältnissen führen, wie sie z.B. in der Agentur für Arbeit herrschen.
Die Liste der von Ihnen benannten unterversorgten Organisationen ist keineswegs vollständig. Gerade die bürgernahen Dienstleistungsbereiche wurden in der Vergangenheit stark „ausgedünnt“.
Der Ausgabenkatalog des Landes gehört auf den Prüfstand. Aus meiner beruflichen Erfahrung weiß ich, dass hier erhebliche Einsparungen möglich sind. Gleiches gilt für die Verwaltungsbereiche an sich, wo mit moderaten Aufgaben- und Verantwortlichkeitsverlagerungen spürbare Entlastungen und Effizienzsteigerungen realisierbar sind.
Ich beende diese Antwort mit einer anderen Binsenweisheit: Wenn wir nicht unsere Steuergelder in Banken stecken würden, hätten wir mehr Geld die bürgernahen Bereiche in den Kommunen, denn dort weiß man am besten, wie und wofür man sein Geld ausgeben sollte.
Mit freundlichen Grüßen,

Carsten Lübbert