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Carsten Lübbert
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Frage von thomas k. •

Frage an Carsten Lübbert von thomas k. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Lübbert, mich würde besonders interessieren, was die "Freien" - insbesondere Sie - zum Thema flächendeckende Versorgung mit schnellem Internetzugang für Vorstellungen haben.
Dies auch unter dem Gesichtspunkt, dass telemedizinische Anwendungen in ländlichen Bezirken prinzipiell bereits durchaus praktikabel sind, aber natürlich ein entsprechend schnelles und zuverlässiges Netz voraussetzen.

T.K.

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FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr Kohlhaussen,

Das sind zwei Fragen zum Preis von einer. Zunächst möchte ich mich zum Aspekt der Gesundheitsversorgung in Ihrer Frage äußern. Die flächendeckende Gesundheitsversorgung muss natürlich vordringlich auch ohne DSL in ihrer klassischen Form durch eine qualifizierte medizinische Versorgung und Notfallversorgung sichergestellt sein. Dennoch wird die Telemedizin als „Zweitmeinung“ für den Patienten zunehmend wichtiger. Gerade die nachwachsende Generation mit mündigeren Patienten als früher hat diese Chance zur Validierung der eigenen Haus- oder Facharztdiagnose entdeckt. Das erhöht erwiesenermaßen die Behandlungsqualität und reduziert die Kosten für Zweit- oder Konsiliargutachten.
Nun zum Thema (IT-)Infrastruktur in unserem Flächenland. Die aktuelle Raumplanung der Altpartien möchte die Infrastruktur im Lande auf abgrenzte Bereiche bündeln. Das hört sich schick an, heißt aber nur, dass die ländlichen Regionen von moderner Infrastruktur abgeschnitten werden. Dies ist nicht akzeptabel und darf nicht zum Tragen kommen. Auch in den ländlichen Räumen ist der Zugriff auf aktuelle Kommunikationsverfahren wirtschaftlich unabdingbar. Bereits heue ist ein landwirtschaftlicher Betrieb nicht mehr in der Lage ohne einen Internetzugang zu arbeiten und dies nicht nur aus Wettbewerbsgründen, sondern auch durch Meldevorgaben der EU.
Die Schaffung einer DSL-Infrastruktur ist jedoch kein einmaliger Vorgang, welcher mit einem Gewaltakt zu bewerkstelligen wäre, denn die Entwicklungszyklen der Netzanbieter werden zunehmend kürzer, womit das Infrastrukturproblem latent bestehen bleibt und bewältigt werden will. Hierzu ist eine Rückkehr zur Gleichbehandlung aller Anwender wiederherzustellen, wie dies auch zu „Postzeiten“ verpflichtend war. Der Wohnort darf nicht über die Infrastruktur entscheiden. Mein Ansatz zur Lösung des Problems ist die Förderung regionaler Anbieter und ggfs. die Einbindung der Kommunikationsinfrastruktur in die bewährten Versorgungsbetriebe wie Stadtwerke etc.

Mit freundlichen Grüßen,

Carsten Lübbert