Wie stehen Sie zur Umstellung zwischen Sommer- und Normalzeit?
Sehr geehrter Herr P.,
vielen Dank, dass Sie sich bei dem Thema Zeitumstellung (Sommerzeit/Winterzeit) an mich wenden. Sie sprechen ein sehr komplexes Thema an. Bei der Frage um eine Abschaffung der Zeitumstellung geht es nicht nur um ein "für" und "gegen", sondern auch um die Frage einer fixierten Sommer- oder Winterzeit.
Dieses Thema ist hierbei in der Sache vor allem ein politisches und gesellschaftliches. Denn die wissenschaftlichen Vor-und Nachteile sind gering. Das Projekt „Bilanz der Sommerzeit“ des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag kam im Jahr 2016 zu dem Ergebnis, dass die Sommerzeit keine ernsthaften Effekte nach sich zieht – weder positive noch negative, weder energetische, wirtschaftliche noch gesundheitliche.
Ich persönlich wäre bei einer Urzeitfixierung für die Sommerzeit. Diese hätte aus meiner Sicht viele praktische Vorteile: Abends wäre es eine Stunde länger hell. Die Menschen könnten dann auch in der kalten Jahreszeit länger im Freien aktiv sein, Kinder nach der KiTa oder der Schule länger im Hellen draußen spielen.
Am Wichtigsten wäre mir aber, dass es bei einer potentiellen Änderung zu einer einheitlichen Regelung für die Europäische Union (EU) kommt. Denn aus deutscher Sicht ist es wichtig, dass es bei einer Harmonisierung der Zeit in Europa bleibt. Es darf keine Zeitflicken in der Europäischen Union geben. Somit müsste ein potentielles Verfahren über die EU laufen.
Ich werde das Thema weiterverfolgen. Gerne können Sie sich direkt über meine Mailadresse carsten.brodesser@bundestag.de an mich wenden.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Carsten Brodesser