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Carolina Trautner
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Frage von Dagmar Z. •

Frage an Carolina Trautner von Dagmar Z. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Trautner, wie stehen Sie zur Widerspruchslösung bei der Organspende in Deutschland? Finden Sie nicht auch, dass nach 18 anderen europäischen Ländern, die diese Regelung haben, nun auch endlich Deutschland im Zugzwang ist? Unter Berücksichtigung der langen Warteliste und dem damit einhergehenden Leid vieler Betroffener u Angehöriger ist ein neues Gesetz überfällig, denn der bisherige weg mit den Organspendeausweisen hat nicht funktioniert. Täglich sterben 3 oder mehr Patienten, die auf ein Organ warten! Und die Politik schaut zu. Schauen Sie sich die miserablen Zahlen der letzten Zeit an und das im Vergleich mit den anderen EU-Ländern - eine Katastrophe! Mein Betroffener Freund weiß, dass er in Spanien ca. 1 Jahr, bei uns 10 und mehr Jahre auf eine Niere warten muss. Was ist das für eine Ungerechtigkeit innerhalb der EU. Wie kann man Sie als Politikerin davon überzeugen, dass dringender Handlungsbedarf besteht? Welche Politiker würden sich offiziell für die Widerspruchslösung einsetzen, wen hat man auf der Seite der Befürworter?? Muss damit erst nach Brüssel gegangen werden? Die Patienten nach Spanien, Frankreich, Österreich, Niederlande auswandern, um schneller und besser Hilfe zu bekommen? Jetzt ist die Zeit, um den Leidenden und Sterbenden rechtzeitig zu helfen. Ich bedanke mich im Voraus für Ihr Interesse und verweise auch auf die Petitionsaktion dazu bei change.org gestartet von Thomas Müller. Freundlichst D. Z.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Zeeck,

vielen Dank für Ihre Anfrage zu einer äußerst sensiblen Thematik – der sogenannten Widerspruchslösung bei der Organspende in Deutschland.

Diese Frage sollten wir losgelöst von parteipolitischen Überlegungen und unabhängig vom Tagesgeschäft angehen. Grundsätzlich teile ich Ihre Einschätzung, dass wir leider viel zu wenige Organspender in Deutschland haben und gleichzeitig verzeichnen müssen, dass die Zahlen sogar rückläufig sind. Ich befürchte, die geringe Spendenbereitschaft könnte in Zusammenhang mit Organspendenskandalen in der Vergangenheit stehen.

Wenn Sie mich konkret und ganz persönlich fragen, ob ich mich für die sogenannte Widerspruchslösung einsetzen werde, muss ich Ihnen aber leider mitteilen, dass ich dieser eher kritisch gegenüberstehe. Zunächst einmal halte ich eine gesellschaftliche und parlamentarische Debatte darüber für erforderlich. Ich bin der Auffassung, dass es sich hierbei um einen massiven Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen handelt, sodass ich hierfür eine ganz bewusste Entscheidung dafür voraussetzen muss. Daher bevorzuge ich den anderen Weg, nämlich positiv für die Entscheidung zur Organspende und den Organspendenausweis zu werben. Gegebenenfalls könnten wir auch zu einer Lösung kommen, nach der sich jeder für oder gegen seine persönliche Spendenbereitschaft erklären muss. Denn in einem sind wir uns ganz sicher einig: Die Zahl der Organspender muss wieder zunehmen. Organspenden können Leben retten!

Mit freundlichen Grüßen

Carolina Trautner, MdL

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