Frage an Carolina Trautner von Markus G. bezüglich Verkehr
Wie stehen Sie zu der geplanten Osttangente und zu dem Flächenfraß durch Logistikzentren auf dem Lechfeld?
Sehr geehrter Herr Gebele,
vielen Dank für Ihre Anfrage hier bei abgeordnetenwatch.de.
Zunächst einmal müssen wir wertfrei feststellen, dass das allgemeine Konsumverhalten in der Folge viel Verkehr erzeugt. Immer mehr Waren werden mit Transportern zum Teil bis zur Haustür geliefert.
Gleichzeitig ist unsere Region (Augsburg, Landkreis Augsburg und Landkreis Aichach-Friedberg) ein wachsender Wohn- und Wirtschaftsraum. Darauf gilt es zu reagieren. Deshalbfinde ich es prinzipiell richtig, über eine zusätzliche Entlastungsstraße, die sogenannte Osttangente, nachzudenken und befürworte diese auch grundsätzlich. Es ist für mich aber auch selbstverständlich, dass bei einem derart großen Projekt, das ja in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wurde, verschiedene Trassenführungen ergebnisoffen abgewogen sowie alle beteiligten Gebietskörperschaften und die Bürgerinnen und Bürger angemessen einbezogen werden müssen. Die richtige Balance zwischen den berechtigten Anliegen des Naturschutzes und der verkehrlichen Entlastung, insbesondere im sensiblen Streckenabschnitt zwischen Mering und Königsbrunn, muss gefunden werden.
Im Hinblick auf den Flächenfraß möchte ich einwerfen, dass die Logistikzentren auf dem Lechfeld auch große Arbeitgeber sind. Die Notwendigkeit für solche Ansiedlungen ergibt sich aus dem oben genannten Konsumverhalten unserer Gesellschaft. Natürlich müssen die involvierten Kommunen stets abwägen, wie sie ihre Flächen genutzt haben möchten. Dies obliegt ihrer Selbstverwaltung und Planungshoheit.
Grundsätzlich setze ich mich für wirkungsvolle gesetzliche Instrumente zum Flächenschutz ein. Verbote und starre Flächengrenzen sind aus meiner Sicht aber der falsche Weg, da dadurch maßgeblich in die kommunale Selbstverwaltung sowie in die Bürgerentscheidung vor Ort eingegriffen werden würde. Zudem würde etwa eine Festlegung einer Flächenhöchstgrenze einen hohen bürokratischen Aufwand bedeuten.
Um Flächen zu schonen, setze ich lieber auf die Innenentwicklung der Dörfer und Städte, wo immer dies möglich ist. Das schont nicht nur Fläche, sondern belebt auch unsere Innenstädte und Dörfer. Zudem werden wir eine bayerische Entsiegelungsprämie einführen. Es ist aber auch klar, dass Kommunen die Möglichkeit haben müssen, große Betriebe ansiedeln zu können. Schließlich wollen wir im Freistaat auch durch
eine wirtschaftsfreundliche Politik unseren Wohlstand für die Zukunft sicherstellen.
Mit freundlichen Grüßen
Carolina Trautner