Frage an Carolina Trautner von Hans-Peter S. bezüglich Recht
Sehr geehrte Frau Trautner,
ich sehe in Deutschland nach wie vor ein sehr großes Problem darin, dass Opfer - sei es aus Straftaten, Medizinpfusch, Unfällen oder sonstigen Gründen immer noch erheblich benachteiligt sind. Mit viel Glück, Ausdauer und wenn sie nicht vorher sterben, bekommen sie vielleicht eine kärgliche Rente als Entschädigung und vielleicht ein Schmerzensgeld, dass am Ende doch zu einem erheblichen Teil für die gestiegenen Lebenshaltungskosten verbraucht werden muss.
Wir müssen hier in Deutschland ja keine amerikanischen Verhältnisse bezügl. Schadensersatz bekommen.
Aber kann es sein, dass ein Opfer nachher mit einer kleinen Rente oder sogar Rentenaufstockung leben muss, weil ihm in jungen Jahren die Gesundheit durch Medizinpfusch ruiniert worden ist?
Wie stehen Sie zum Thema: Opferschutz vor Täterrechten? Ist der Schutz der Schwachen nicht auch ein christliches und soziales Thema das nicht ausgeblendet werden sollte.
Vielen Dank
H. S.
Sehr geehrter Herr S.,
besten Dank für Ihre Frage vom 12. August 2018.
Diese ist für mich nicht leicht zu beantworten, da ich es schwierig finde, Benachteiligungen pauschal miteinander zu vergleichen, insbesondere Ansprüche auf Entschädigungen,
da diese sehr vom konkreten Einzelfall abhängig sind.
Generell steht für mich der Schutz des Lebens, der Gesundheit und des Eigentums im Mittelpunkt und hier gilt für mich auch die Devise: „Opferschutz vor Täterschutz“. Selbstverständlich hat der Staat auch die Pflicht, Schwächere zu unterstützen.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich als Betroffener Hilfe zu holen, wie etwa bei der Schlichtungsstelle der Bayerischen Landesärztekammer oder indem man sich beispielsweise persönlich an die zuständigen Abgeordneten wendet. Darüber hinaus kann auch eine Petition eingereicht werden.
Sollte es bei Ihrer Anfrage einen einzelfallbezogenen Anlass geben, möchte ich Ihnen gerne anbieten, mir diesen mitzuteilen (carolina.trautner@csu-landtag.de), damit ich mich der Sache annehmen kann. So fällt es mir schwer, Ihnen eine inhaltlich fundierte Antwort zu übermitteln.
Mit freundlichen Grüßen
Carolina Trautner