Frage an Carola Stauche von Emanuel W. bezüglich Frauen
Sehr geehrte Frau Stauche,
im Kandidatencheck haben Sie die Frage "Der Anteil von Frauen in Führungspositionen soll durch eine gesetzliche Quotenregelung erhöht werden." mit "ich stimme zu" beantwortet.
Als das Thema im Bundestag zur Sprache kam und abgestimmt wurde, haben Sie sich jedoch dagegen ausgesprochen.
Bitte erklären Sie mir diesen Gegensatz.
Mit freundlichen Grüßen
Emanuel Wolfram
Sehr geehrter Herr Wolfram,
vielen Dank für Ihre Frage.
Ich sehe keinen Widerspruch in meinem Abstimmungsverhalten. Vielmehr wird hier illustriert, wie schwierig es ist, solche Fragen einfach mit "Ja" oder "Nein" zu beantworten. Es ist richtig, dass ich im Bundestag gegen den Antrag des Bundesrates zur Frauenquote gestimmt habe. Allerdings heißt das nicht, dass ich generell gegen eine Frauenquote bin, denn es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Quotenregelung. Ich habe also nur gegen einen konkreten Vorschlag zur Quote gestimmt, nicht gegen die Quote allgemein.
Ich stelle noch einmal klar, dass ich hier ganz bei der Meinung der Union bin: "Wir wollen, dass mehr Frauen in Führungsverantwortung kommen, in mittleren und höheren Führungspositionen, ebenso wie in Vorständen und Aufsichtsräten. Deshalb wollen wir die Erhöhung des Anteils von Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten von Unternehmen gesetzlich regeln." Wir wollen für börsennotierte Unternehmen eine flexible Quote verpflichtend einführen; die Unternehmen sollen selbst eine verbindliche und zu veröffentlichende Frauenquote für Vorstand und Aufsichtsrat festlegen. So müssen die Unternehmen klar Position zur Präsenz von Frauen an der Spitze beziehen und sind gezwungen, sich intern und extern mit dieser Frage zu beschäftigen. Ab dem Jahr 2020 soll es eine feste Quote von 30 Prozent für Frauen in Aufsichtsräten von voll mitbestimmungspflichtigen und börsennotierten Unternehmen geben.
Mit freundlichen Grüßen
Carola Stauche