Frage an Carola Stauche von Jürgen R. bezüglich Jugend
Sehr geehrte Frau Stauche,
in den Medien wurde in den vergangenenTagen von einer beispiellosen Erkrankungswelle, wahrscheinlich ausgelöst durch Erdbeeren aus China, berichtet. Auch Ihr Wahlkreis war betroffen.
Am 5. Januar schrieben Sie mir, dass Thüringen auf einem gutem Weg bei der Schülerspeisung sei.
Wie sehen Sie, aus heutiger Sicht, meine Anregung die Speisen in den Schulen und KItas aus regionalen Produkten frisch zuzubereiten und direkt auszugeben?
MIt freundlichen Grüßen
Jürgen Reuß
Sehr geehrter Herr Reuß,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte.
Ich beurteile Ihre Anregung auch heute sehr positiv. Eigene Schulküchen sind jedoch unrealistisch. Ich schließe mich der Meinung einer Ernährungswissenschaftlerin an, die erst vor kurzem in einem Interview gesagt hat, dass Schulen eigens ausgestattet werden müssten, wenn vor Ort gekocht werden soll. Mehr Personal wäre erforderlich und das Essen würde teurer.
In der Region gibt es hervorragende Schulen, die Essen aus regionalen Küchen der Landwirtschaftsbetriebe beziehen, angeboten wird zum Beispiel ein „Gemüse-Tag“ an, an dem die Schüler selbst kochen.
Allerdings gibt es auch Schulen, die frisch zubereitetes Essen aus regionalen Produkten anbieten wollen, wo dieser guter Wille aber an den Eltern scheitert. Ich kenne Schulen, an denen die Eltern nicht bereit waren, pro Kind 20 Cent mehr für das Mittagessen ihres Kindes zu zahlen.
Mehr Engagement der Eltern, sich an den Kosten zu beteiligen, würde eine Erkrankungswelle wie kürzlich höchstwahrscheinlich verhindern. Kein Anbieter wäre dann mehr darauf angewiesen, im Herbst billige tiefgekühlte Erdbeeren zu verwerten.
Mit freundlichen Grüßen
Carola Stauche