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Carola Stauche
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Frage von Jürgen R. •

Frage an Carola Stauche von Jürgen R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Stauche,

in Ihrer Antwort auf meine Anfrage zu „Aufstockern“ bieten Sie mir an, Sie direkt zu kontaktieren. Sähen Ihre Antworten dann anders aus als in diesem Portal?
Ich halte die öffentliche Diskussion in diesem Forum für sinnvoll, da sie viele interessierte Menschen erreicht.
Lt. Ihrer Homepage halten Sie einen Stundenlohn von 6,89 € (Ost) für ausreichend, Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt zu verhindern. Ich habe das für meine persönlichen Verhältnisse durchgerechnet. Für einen durchschnittlichen Monat mit 172 Arbeitsstunden ergibt sich damit ein Bruttolohn von 1185,08 € bzw. ca. 900 € netto. Abzüglich der fixen Kosten (Miete 350 €, Kfz 200 €, Versicherungen 50 €, Strom 30 €, Telefon/Internet 50 €, Tageszeitung und Fachzeitschriften 30 €, GEZ 17 €) verblieben mir dann 173 € im Monat für Nahrung, Kleidung, Genuss und Kultur.
Halten Sie – angesichts des Marktversagens bei der Lohnfindung – diesen Betrag tatsächlich für „geeignet“???
Abgesehen davon, dass man mit weniger als 40 € pro Woche meiner Meinung nach nicht existieren kann, bleibt nur noch der Weg zum Lebensmitteldiscounter. Die regionalen Anbieter bleiben auf der Strecke.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Reuß

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Reuß,

vielen Dank für Ihre Frage.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat sich zu dem Thema „Mindestlöhne“ klar positioniert. Für gute Arbeit müssen faire Löhne bezahlt werden. Daher stehen wir zu einer allgemeinen, von den Tarifparteien ausgehandelten Lohnuntergrenze.
Wie kommen Sie darauf, dass ich einen Mindestlohn in Höhe von 6,89 Euro im Osten beziehungsweise 7,79 Euro im Westen für ausreichend halte? Das Wort ausreichend habe ich in meiner Pressemitteilung vom 10. November nicht benutzt. Festgehalten habe ich lediglich, dass sich der Mindestlohn in der Leiharbeit eigne. Welcher Stundenlohn am Ende der Verhandlungen steht, soll eine paritätisch von Arbeitgebern und Arbeitnehmern besetzte Kommission festlegen. Das stärkt die Tarifpartner und die Tarifautonomie.
Fest steht: Wir von der Union bekämpfen unfaire Löhne. Bundesweite Branchenmindestlöhne, die meisten eingeführt unter unionsregierten Bundesregierungen, schützen bereits vier Millionen Menschen vor einer Lohnspirale nach unten.
Mit einer tariflich orientierten Lohnuntergrenze setzen wir von der Union unsere erfolgreiche arbeitsmarktpolitische Linie fort. Es ist ein wichtiges Zeichen für all jene, die für Niedriglöhne hart und ehrlich arbeiten. Persönlich appelliere ich an die Tarifparteien, bei den Löhnen keinen Unterschied mehr zwischen Ost und West zu machen. Gute Arbeit soll in Ost- und Westdeutschland gleich bezahlt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Carola Stauche