Halten Sie eine zusätzliche Zerschneidung einer erheblich belasteten Gemeinde durch weitere ICE und Gütertrassen, Überholbahnhöfe und 22 Brückenbauwerke in ihrer verbleibenden Landschaft für zumutbar?
Die Gemeinde Seevetal trägt bereits heute eine unverhältnismäßig hohe Last, insbesondere bezogen auf die Infrastruktur für die Stadt Hamburg. Die stark befahrenen deutschen Hauptverkehrsachsen A1, A7 sowie die A39 zerschneiden schon heute die Gemeinde in ihrer Mitte und treffen dort in einem der
hochfrequentierten Verkehrsknoten „Maschener Kreuz“ und „Horster Dreieck“ aufeinander. Begleitet von den entsprechenden Rastanlagen. Auch auf der Schiene ist die Gemeinde rekordverdächtig: Neben ICE und Gütertrassen liegt hier auch der zweitgrößte (Q: https://de.wikipedia.org/wiki/Maschen_Rangierbahnhof ) Güterbahnhof der Welt. Die Regionalanbindung für die südlichen Gemeindeteile fehlt. Marode Brücken (Decatur-Brücke) und dadurch eingeschränkte Wegeverbindungen sowie jahrelange Groß-Baustellen, beispielsweise für Gaspipelines, haben auch in jüngster Vergangenheit die Lebensqualität vieler Orte stark eingeschränkt.
Sehr geehrte Frau S.,
ein gutes Schienennetz ist zentral für die Beförderung von Personen und den Transport von Gütern. Unser Netz ist überlastet, notwendige Investitionen wurden nicht getätigt und deshalb ist es wichtig, jetzt zu handeln.
Für den Ausbau des Schienennetzes in Deutschland zu einem Hochleistungsnetz, das die Kapazitätsanfragen erfüllt, ist zugleich eine grundlegende Sanierung des Netzes unabdingbar. Hinzu kommt, dass die Umsetzung des Deutschlandtakts zusätzliche Anforderung an das Netz stellt. Diese gilt es zu adressieren und lösungsorientiert umzusetzen. Denn es müssen alle Möglichkeiten genutzt werden, um die Bahn schneller, leistungsfähiger und attraktiver zu machen. Nur so wird sie auch ein attraktiver und wettbewerbsfähiger Verkehrsträger, der seinen Beitrag zum Klimaschutz im Verkehr leisten kann.
Es ist mir ein Anliegen, dass kein Vertrauen in den politischen Prozess und demokratische Meinungsfindung verloren geht. Bei jedem Bauvorhaben ist daher auch eine Bürgerbeteiligung vorgesehen. Der Ausbau des Schienennetzes ist aufgrund seiner Notwendigkeit für die Senkung von Treibhausgasemissionen im Verkehr und Ertüchtigung des Mobilitätsangebots für Bürgerinnen und Bürger gesellschaftlicher Konsens. Dabei sollten natürlich auch die berechtigten Anliegen der Bewohner bzgl. Lärmschutz etc. berücksichtigt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Carina Konrad MdB