Frage an Caren Marks von Jens C. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Frau Marks,
wie ich den Medien entnahm, plant die Bundesregierung, die Laufzeit der Kernkraftwerke zu verlängern.
Nicht nur wegen der fehlenden Möglichkeiten einer sicheren Endlagerung bedeutet das eine enorme Gefährdung der Bevölkerung in absehbarer Zukunft.
Gleichzeitig wird die Förderung alternativer und CO2-neutraler Energiequellen drastisch vermindert.
Ich bitte Sie als Verantwortlichen im Bundestag, sich gegen diese Pläne einzusetzen.
Was gedenken Sie in dieser Angelegenheit zu tun?
Mit freundlichen Grüßen
Jens Christensen
Sehr geehrter Herr Christensen,
Ihre Kritik an der Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke teile ich wie auch die gesamte SPD-Bundestagsfraktion: Auch wir halten die Energie- bzw. Atompolitik der schwarz-gelben Bundesregierung für unverantwortlich. Eine weitere Produktion von Atomstrom einhergehend mit mehr anfallendem Atommüll halte ich für unverantwortlich. Bis heute gibt es keine wirklich sichere Form der Endlagerung von Atommüll.
Der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel hat sich in seiner Zeit als Umweltminister intensiv für die Nutzung erneuerbarer Energien eingesetzt und konsequent am von Rot-Grün beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie festgehalten.
Das geplante „Energiekonzept" (das diesen Namen eigentlich nicht verdient) der neuen Bundesregierung aber sieht eine Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken vor. Vier Monopol-Konzerne sollen also ihre von der Gesellschaft hochsubventionierten Atomkraftwerke über das vereinbarte Maß hinaus weiter laufen lassen - und zwar vor allem auf Kosten der Wettbewerber von Erneuerbaren Energien und der Sicherheit. Die Bundeskanzlerin und die schwarz-gelbe Koalition betreiben klare Klientelpolitik für die Atomlobby. Frau Merkel hat eine ökonomisch und ökologisch zukunftsführende Linie zugunsten der Atomlobby aufgegeben.
Atomenergie ist keine Brückentechnologie, sondern eine Verhinderungstechnologie. Mit der schwarz-gelben Energiepolitik gewinnen wir nichts dazu, sondern verlieren sogar das, was wir bisher umwelt- bzw. energiepolitisch unter Rot-Grün erreicht haben. Nötig ist der Blick nach vorne und nicht das Festhalten an veralteter Technik und überholten Strukturen.
Ich werde gemeinsam mit der SPD-Bundestagsfraktion die Pläne von Schwarz-Gelb weiter öffentlich kritisieren und die Bundesregierung auffordern, diese unsinnige Klientelpolitik aufzugeben. Ich hoffe sehr, dass die neue Regierung auf die Kritik der Opposition und vieler Umweltverbände sowie der Bürgerinnen und Bürger reagieren wird.
Mit freundlichen Grüßen
Caren Marks MdB