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Frage von Sabine G. •

Frage an Caren Marks von Sabine G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Marks,

beim diesjährigen 30. Evangelischen Kirchentag wartete auf die Besucher unseres Standes neben dem Thema Energiemix auch ein „Fragenwald“ zur aktuellen gesellschaftlichen Debatte über den Arbeitsmarkt und das Sozialsystem.

Unsere Standbesucher waren aufgerufen, mit einer Hand voll Bohnen die Themen zu kennzeichnen, die sie persönlich für besonders wichtig hielten und bei denen sie dringenden Handlungsbedarf sahen. Es ging uns nicht um ein einfaches Ja oder Nein zu den Fragen. Der Leitgedanke war, zum Nachdenken und zur Diskussion anzuregen.

Unseren etwa 1500 Standbesuchern versprachen wir, Politikern das Ergebnis der Umfrage zugänglich zu machen und sie zu bitten, sich persönlich an der Diskussion zu beteiligen.

Je zwei Fragen aus dem Themenkomplexen Arbeitsmarkt und Sozialpolitik wurden anhand der Bohnen als die dringlichsten Fragen gewichtet. Es waren:

Sind Schulbildung, Ausbildung, Weiterbildung nur Kostenfaktoren? (11,61%)

Wie können Unternehmer verpflichtet werden, einen angemessenen Beitrag für mehr soziale Sicherheit zu leisten, egal wo sie produzieren? (10,45%)

Soziale Gerechtigkeit – Utopie oder frommer Wunsch?

Was bedeutet für Sie „Soziale Gerechtigkeit“?

… Chancengleichheit?

… Vollbeschäftigung?

… in sozialer Not, einheitliches Hilfsangebot? (10,97%)

Brauchen wir, trotz hoher Arbeitslosigkeit, kürzere Ausbildungszeiten und eine längere Lebensarbeitszeit? (9,28%)

Wir möchten Sie bitten, in diesem Forum zu den als dringlich gewichteten Fragen Stellung zu nehmen.

Sollten Sie oder Besucher dieser Plattform an den weiteren Fragen und deren Bewertung interessiert sein, können sie die Unterlagen gerne unter 0175 377 6116 anfordern.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie viele Chancen haben, den Menschen in Ihrem Wahlkreis Ihre politischen Ziele und Lösungsvorschläge vorzustellen.

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Gruber

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Gruber!

Sie stellen die Frage, ob Schulbildung, Ausbildung und Weiterbildung nur Kostenfaktoren wären. Ich kann Ihnen diese Frage eindeutig mit nein beantworten.

Ein zentrales Anliegen der SPD-Fraktion ist seit dem Regierungsantritt 1998 der Ausbau der frühkindlichen Bildung und Erziehung. Dies haben wir ins Zentrum von Familien- und Bildungspolitik gerückt. Wir wollen deshalb die Quantität und Qualität der Tagesbetreuung weiter ausbauen. Das haben wir dem Tagesbetreuungsausbaugesetz geregelt. Bis 2010 werden 230.000 neue Betreuungsplätze für unter 3-jährige entstehen.

Genauso muss unser Schulsystem stärker auf Durchlässigkeit, Integration und individuelle Förderung ausgerichtet werden. Die Herkunft eines Kindes darf nicht länger über seine Bildungschancen entscheiden, deshalb ist gezielte Förderung notwendig. Den Ländern stellen wir mit dem Ganztagsschulprogramm bis 2008 rund vier Milliarden Euro für die Einrichtung von 10.000 zusätzlichen Ganztagsschulen bereit.

Zum ebenfalls wichtigen Themenbereich Ausbildung hat die Bundesregierung viel getan: Mit dem Berufsbildungsreformgesetz haben wir das Erfolgsmodell der dualen Ausbildung modernisiert: Ausbildungsteile im Ausland werden möglich, vor Beginn einer Ausbildung erworbene Teilqualifikationen können auf eine sich anschließend betriebliche Ausbildung angerechnet werden und neue Ausbildungsformen werden erprobt. Diese Maßnahmen garantieren weiterhin eine qualifizierte Ausbildung für junge Menschen, die nicht mit einer generellen Verkürzung der Ausbildungszeit erreicht werden kann.

Frühkindliche Betreuung und Bildung, Ganztagsschulen, Ausbildung und Studium müssen Chancengleichheit garantieren. Sie sind entscheidend für die Zukunft des Einzelnen, aber auch der Gesellschaft.

Zum Thema längere Lebensarbeitszeit: die SPD-Fraktion will erreichen, dass das faktische Renteneintrittsalter an das gesetzliche Eintrittsalter von 65 Jahren herangeführt wird.