Frage an Caren Lay von Werner S. bezüglich Bildung und Erziehung
Unsere Tochter möchte Erzieherin werden. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigt sie 2 Jahre Schule.. Sozialassistent? Warum? Dann 3 Jahre Ausbildung zur Erzieherin. Über die gesamte Zeit gib es keinerlei Vergütung. Im Gegenteil. 120 Euro monatlich Schulgeld. Um dort hinzu kommen, ca. 750 Euro Fahrgeld. Beides müssen wir als Eltern aufbringen. Eine Vergütung ist offensichtlich in diesem Staat nicht drin. Eigentlich sollte es Interesse des Staate liegen, Erzieherinnen auszubilden. Wo also bleibt eine Regelung, die Auszubildenden auch zu vergüten.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Speckter
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
In der Berufsbildungspolitik liegt der Fokus oft auf den dualen Berufsausbildungen. Für sie gibt es mit dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung gesetzliche Grundlagen. Die Gesundheitsberufe, die Pflegeberufe und andere nicht medizinische Heilberufe tauchen in der langen Liste der dualen Berufe nicht auf. Auch die Zuständigkeiten liegen nicht bei der Wirtschaft und nicht beim Handwerk, sondern bei den jeweiligen Ländern.
Es ist höchste Zeit, Gesundheitsberufe, Pflegeberufe und andere nicht medizinische Heilberufe aufzuwerten und die rechtlichen Bedingungen zu schaffen, damit Auszubildende in diesen Berufen nicht schlechter gestellt sind als die Azubis in Wirtschaft und im Handwerk. DIE LINKE. im Bundestag fordert daher eine Mindestausbildungsvergütung für alle Auszubildenden, sowohl im dualen System als auch in schulischen Ausbildungsberufen. Solange es keine anderen gesetzlichen Regelungen gibt und soweit keine Ausbildungsvergütung in Höhe der Mindestausbildungsvergütung gezahlt wird, soll die Zahlung in Form eines Ausbildungsgeldes erfolgen. Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link: https://www.linksfraktion.de/themen/a-z/detailansicht/ausbildung/.
Herzliche Grüße
Caren Lay