Frage an Caren Lay von Sina P. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Frau Lay,
mich würde interessieren, warum nicht jedes Land in Europa den Euro als Währung hat?
Viele Grüße,
Sina Pirouzi, 18 Jahre
Die Frage wurde gestellt im Rahmen der Aktion duhastdiemacht.de, die u.a. von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, dem Jugendportal des Deutschen Bundestags "Mitmischen.de" und dem Förderprogramm der Europäischen Union "JUGEND IN AKTION" unterstützt wird. duhastdiemacht.de will das demokratisches Bewusstsein bei Jugendlichen fördern und ihre Bereitschaft zum Engagement stärken. Gefördert wird das Portal von der Robert Bosch-Stiftung.
Liebe Sina Pirouzi,
vielen Dank für Ihre Frage zur Eurozone. Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass nicht alle Länder in Europa den Euro als Währung haben:
Länder, die den Euro einführen wollen, müssen Beitrittskriterien – so genannte Konvergenzkriterien – erfüllen. Z.B. darf die jährliche Nettoneuverschuldung nicht mehr als 3% des Bruttoinlandsprodukts betragen. Einige Länder wie etwa Bulgarien, Rumänien oder Ungarn haben deshalb keinen Euro.
Andere Länder, wie Dänemark, Schweden oder auch Großbritannien, haben entschieden, ihre Währung beizubehalten und den Euro nicht bei sich als Zahlungsmittel einzuführen. Sie hatten sich durch den Euro mehr Nachteile als Vorteile erwartet. Denn der Euro kann als Gemeinschaftswährung zwar für Mitgliedsländer stabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen schaffen, indem die Schwankung der eigenen Währung zum Euro entfällt. Zugleich sind Länder, die den Euro eingeführt haben, aber an die Politik der Europäischen Zentralbank gebunden, was ihren eigenen Handlungsspielraum einschränkt. Hinzu kommt eine kulturell gewachsene Skepsis. So wird etwa insbesondere in Großbritannien das eigene wirtschaftliche Wachstum mit dem Pfund verbunden.
Freundliche Grüße
Caren Lay