Was würde Ihre Partei tun, um das Ausbeuten von Arbeitskräften zu unterbinden?
Vor allem müssen zwei Fehlentwicklungen der letzten 20 Jahre korrigiert werden. Die Löhne müssen nach unten abgesichert werden, damit Beschäftigte auch im Alter davon leben können. Das bedeutet einerseits einen gesetzlichen Mindestlohn nicht unter 13 € und eine möglichst große Tarifbindung in allen Bereichen. Tarifverträge sollten so oft wie möglich auch allgemeinverbindlich werden. Dies kann von Seiten der Gesetzgebung nicht allein durchgesetzt, aber erheblich unterstützt werden.
Die zweite große Aufgabe ist die Wiederbelebung der Arbeitsschutzrechte und eine Regulierung des Arbeitsmarktes zum Schutz der Beschäftigten. In der Pandemie wurde besonders deutlich, wie wichtig die soziale Absicherung für Beschäftigte ist. Je prekärer die Arbeitsbedingungen, desto größer ist das Risiko, durch eine Situation wie die Corona-Pandemie alles zu verlieren. Das heißt: die unteren Lohngruppen müssen besonders schnell steigen, Leiharbeit, die Ausnutzung von Werkverträgen und sachgrundlose Befristungen sollten abgeschafft werden. Die Arbeit muss zum Leben passen, daher setzen wir uns für eine Arbeitszeitverkürzung bei Lohnausgleich ein. Wenn man bei einer Arneitszeit von 30 Stunden gut vom eigenen Einkommen leben kann, ist allen gedient. Es bleibt genug Zeit für Familie, Bildung und Freizeit und die Arbeit wird auf mehr Schultern verteilt. Genauso wichtig ist es aber auch, den Verlust von Arbeit besser abzusichern. Die Zumutung des HartzIV Systems zu korrigieren. DIE LINKE möchte daher eine Mindestsicherung von 1200€ einführen, die nicht gekürzt werden kann. Der Zwang, jede Arbeit zu akzeptieren muss wieder abgeschafft werden. Jedoch kann keine politische Partei diese Bedingungen allein verbessern. Beschäftigte müssen sich für ihre Rechte auch selbst einsetzen und Kolleg:innen in ihren Auseinandersetzungen solidarisch unterstützen. Nur gemeinsam wird es möglich sein, die Rechte der Beschäftigten ausreichend zu schützen und die Früchte der Arbeit gerecht zu verteilen.