Frage an Cajus Caesar von Andreas R. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Hallo Hr. Caesar,
ich habe mit Interesse in den Medien das Problem des Bienensterbens verfolgt. Es gibt dazu einen guten Artikel über stark zurückgehenden Bienenpopulation (Spiegel).
Da passen die Fragen von Hr. Neufeld sehr gut!
Ich kann die 3 Seiten aus jeweiliger Perspektive nachvollziehen:
- Die Seite "Ich will Geld in der Landwirtschaft verdienen".
- Die Seite "Ich will mit chemischen Mitteln viel Geld verdienen".
- Die Seite "Ich will mit Spaß und im Hobby mit Bienen Honig erzeugen (und Geld verdienen)".
Ich frage Sie, wie wichtig erachten Sie persönlich und sie als CDU die Haltung von Bienen im ökologischen Einklang der hiesigen Natur?
Weiterhin frage ich Sie:
Wären Ihre beiden Antworten im gleichen Stile und mit dem Inhalt hier publiziert worden, wenn Sie selbst Bienenzüchter wären?
Haben Sie das Problem auch schon mal mit Vertretern der betroffenen Bienenhalter besprochen?
Meine Wahrnehmung dazu:
Ich habe den Eindruck, dass in der Diskussion -wie im übrigen bei vielen Bereichen der Landwirtschaft und nachhaltiger Lebensmittelerzeugung- der chemischen Industrie wohl zu weit entgegengekommen wird, als der langfristigen Sicherung der Nahrungsmittelverfügbarkeit. Wie Sie oben in meiner Bewertung ersehen können, kann die umsatz- und renditestarke Chemiebranche mehr Einfluß in der Politik gelten machen, als die beiden anderen Parteien. Doch ist es gerade die Aufgabe und Pflicht der Politik, die "richtige" Abwägung zu finden. Nämlich als Vertreter des Volkes zum Wohle des Volkes den langfristigen Wohlstand zu sichern...
Eindeutig ist für mich die USA ein Zeugnis dafür, wie fehlgeleitet Agrarpolitik (aggressive Landwirtschaft, Monokultur, Gentechnik, freier chemischer Einsatz,...) und radikale industrielle Lebensmittelerzeugung (Großfabriken, Fertigprodukte, ...) negative Folgen für Natur, Tier und somit als klare Folge für den Menschen haben - von Umweltschäden ganz zu schweigen.
Auf die Rückmeldung zu den Fragen bin sich sehr gespannt.
Grüße A. Rohrmann
Sehr geehrter Herr Rohrmann,
vielen Dank für Ihre Frage vom 12. August 2008.
Lassen sich mich bitte Ihre Aufteilung um eine weitere Perspektive ergänzen: den Verbraucher, der einen großen Wert auf qualitativ hochwertige, gesunde aber auch preisgünstige Lebensmittel legt. Wenn wir über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zur Sicherung der Ernährungsversorgung diskutieren, kann diese Gruppe nicht außer Acht gelassen werden.
Bei einem Verbot aller Wirkstoffe zum Pflanzenschutz wären die Ernteerträge unserer Landwirtschaft unzureichend, was zu höheren Lebensmittelpreisen und einer steigernden Abhängigkeit von Lebensmittelimporten aus dem Ausland führen würde. Eine solche Situation macht uns allerdings nicht nur Anfällig für politische und klimatische Konstellationen in anderen Bereichen der Erde, sondern verwehrt uns auch die genaue Kontrolle über die Art und Menge der von den Erzeugerländern verwendeten Pflanzenschutzmittel.
Natürlich darf diese Tatsache nicht einer offenen Diskussion über die Wirkung von Pflanzenschutzmitteln entgegen gestellt werden. Um die Umwelt- und Verbraucherschutzaspekte weiter zu stärken, arbeitet die Europäische Kommission, unter Einbeziehung des Europäischen Parlamentes, an einer Verordnung zum umweltschonenden Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Die hitzige Diskussion, sowie die 247 von dem Europäischen Parlament eingebrachten Änderungsanträge zeigen, wie wichtig dieses Thema für die politischen Eliten Europas ist. Eine zweite Lesung im Europäischen Parlament wird nach der Sommerpause erwartet. Es ist allerdings schon jetzt absehbar, dass es zu einer Verschärfung zugunsten von Verbraucher- und Umweltschutz kommt.
Zu Ihrer Frage bezüglich der Bienenpopulationen kann ich dem von Ihnen angesprochenen Artikel im Magazin Spiegel nur zustimmen. Als Pollensammler und Pflanzenbestäuber sind Bienen sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Biologische Vielfalt von herausragender Bedeutung. Ich als Umweltpolitiker und Forstingenieur bin für einen ökologischen Einklang aller Pflanzen und Tiere mit der Natur und werde mich auch weiterhin für einen ökonomisch verträglichen Umweltschutz einsetzen.
Ich bitte Sie und weitere Interessenten zu verstehen, dass dies meine letzte Antwort zur Thematik Pflanzenschutzmittel und Bienensterben auf dieser Plattform ist. Aufgrund zahlreicher Anfragen aus dem Wahlkreis ist es für mich zeitlich nicht möglich so umfassende Fragen über Abgeordnetenwatch.de zu beantworten. Ich bin gerne bereit dieses oder andere Themen mit Ihnen persönlich im Rahmen meiner Bürgersprechstunden zu besprechen. Auf meiner Homepage http://www.cajus-caesar.de/ können Sie sich über kommende Sprechstunden informieren und einen Termin vereinbaren.
Mit freundlichen Grüßen
Cajus Caesar, MdB
Weitere Fragen an Cajus Caesar
(...) Wichtig ist aber auch, Familien und Kindern die Anerkennung zu gewähren, die ihnen gebührt. Beispielsweise problematisch sehe ich das Adoptionsrecht. Weiterhin wird es darauf ankommen, klare Regelungen vorzunehmen. (...)
(...) 3. Ja, da Mandatsträger vom Volk gewählt werden und Beschränkungen durch etwa Ausbildung, Berufsabschluss, Alter, Geschlecht usw. nicht vorgesehen sind. (...)
(...) Natürlich löst das militärische Eingreifen nicht allein das Problem. (...) Der wichtigste Pfeiler ist der politische Prozess der Wiener Verhandlungen zur Beendigung des Bürgerkrieges in Syrien. (...) Wir setzen zweitens auf die erfolgreiche Ausbildungs- und Ausrüstungshilfe für Peschmerga, Jesiden und andere gemäßigte Gruppen, die sich dem IS entgegenstellen. (...) Drittens müssen die Finanzquellen des IS ausgetrocknet werden. (...)
(...) Stattdessen wird unser anerkannter Finanzminister Wolfgang Schäuble verunglimpft. Selbst der IWF sieht das Sparprogramm für ziemlich fraglich an. (...)