Frage an Cajus Caesar von Anna-Lena D. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Caesar!
Ich habe eine einfache Frage an Sie: Was wollen Sie und Ihre Partei gegen Jugendarbeitslosigkeit und Ihre Folgen tun? Viele meiner Freunde gehen studieren oder auf höhere Schulen, weil sie keinen Ausbildungsplatz gefunden haben! Ich finde diese Situation unmöglich! Ich bin froh, dass ich einen Ausbildungsplatz gefunden habe! Aber weiß ich, was nach meiner Ausbildung ist?
Mit freundlichen Grüßen,
Anna-Lena Dröge
Liebe Frau Dröge,
Wir setzen auf eine Politik für Wachstum und Beschäftigung – durch eine grundlegende Steuerreform, durch eine Abkopplung der Kosten der sozialen Sicherung vom Faktor Arbeit, also eine Senkung der Lohnzusatzkosten, und durch eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Eine solche Politik wird auch die Beschäftigungsaussichten der jungen Arbeitslosen verbessern.
Darüber hinaus brauchen wir eine deutliche Verbesserung der Ausbildungsplatzsituation. Denn es sind vor allem junge Menschen ohne Berufsabschluss, die keinen Arbeitsplatz finden. Bildung und Qualifizierung sind der Schlüssel zu mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Wir wollen die Lehrstellenlücke schließen – nicht durch Maßnahmen, die über die Bundesagentur für Arbeit finanziert werden, sondern durch mehr Ausbildungsplätze im dualen System. Dazu ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen erforderlich.
Schließlich halten wir es auch für sinnvoll, gerade im Bereich Geringqualifizierter – und das gilt auch für jugendliche Arbeitslose - eine Kombination aus Arbeits- und Transfereinkommen anzustreben, um diesen Menschen eine Job-Perspektive zu eröffnen.
Wohlstand für alle setzt Bildung für alle voraus. Die Teilhabe aller an Bildung und Ausbildung ist die zwingende Voraussetzung dafür, dass keine Begabung ungenutzt bleibt. Niemand darf zum Modernisierungsverlierer werden und keiner soll seine Talente verstecken müssen. Alle sollen ihre Leistungskraft und ihre Begabungen entfalten können, damit sich in Deutschland wieder mehr Wachstum, Wohlstand und Innovation entwickeln können.
Beim Einstieg in die Schullaufbahn zeigt sich, dass die Schülerinnen und Schüler heute weitaus größere Unterschiede im Entwicklungsstand und in den Lernvoraussetzungen aufweisen als in früheren Jahren.
Bildung beginnt nicht erst in der Schule. Gleiche Bildungschancen für alle Kinder verlangen ein familienfreundliches Klima in unserer Gesellschaft, das Eltern bei der frühkindlichen Bildung und Erziehung stärkt und ermutigt. Sprache ist der Schlüssel zur Bildung. Deshalb bauen in den dafür zuständigen Ländern die unionsgeführten Regierungen vorschulische Sprachförderung für alle Kinder und Ganztagsangebote bedarfsorientiert aus. Sie sind wichtig zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Nur so können ungleiche Chancen gleich zu Schulbeginn ausgeglichen werden.
Der Bundesfachausschuss „Bildungspolitik“ der CDU Deutschlands hat im Jahr 2001 darauf hingewiesen, dass mehr Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus nötig ist. Schulen müssen sich in jedem Fall auf die verschiedenen Arten lernschwächerer Kinder und Jugendlicher einstellen und für sie geeignete Bildungsangebote bereitstellen – und die Politik muss sie hierzu in die Lage versetzen. Eine sozial gerechte Gesellschaft muss auch lernschwächeren Kindern und Jugendlichen Bildungschancen und damit zugleich eine faire Möglichkeit zur Teilhabe am Erwerbsleben eröffnen.
Wir wollen eine Gesellschaft, in der sich jeder nach seinen individuellen Begabungen und Talenten optimal entfalten kann. Wichtigstes Ziel eines begabungsgerechten, gegliederten Schulwesens ist es, Kinder und Jugendliche zu stärken und nach ihren Talenten zu fördern.
Ich wünsche nicht nur Ihnen sondern allen Jugendlichen einen erfolgreichen Start ins Berufsleben und ich möchte mich gern dafür einsetzen, dass die Rahmenbedingungen dementsprechend verbessert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Cajus J. Caesar