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Cajus Caesar
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Frage von Armin W. •

Frage an Cajus Caesar von Armin W. bezüglich Sport

Hallo,

Die Weltmeisterschaft steht vor der Tür! Ein Großprojekt nicht nur für den Sport, sondern für ganz Deutschland. Als begeisterter Fußball-Fan interessiert es mich, wie sich die CDU mit Sportfragen befasst, da Sport generell ein wichtiger gesellschaftlicher Bereich ist. In Ihrem Wahlprogramm befindet sich das Wort „Sport“ allerdings nicht ein einziges Mal.

Über eine Antwort würde ich mich riesig freuen.

Mit sportlichen Grüßen

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Walter,

Herzlichen Dank für Ihre Frage zum Thema Sportpolitik der Union, auf die ich hiermit gern eingehe.

Sport eint, bildet, aktiviert und begeistert. Sport ist integraler Bestandteil unserer Gesellschaft und aus dem täglichen Leben der meisten Bürgerinnen und Bürger nicht wegzudenken.
Im Sport finden sich Menschen zusammen, um der Vereinzelung zu entgehen, Sport ist ein wichtiges Band, das Menschen in ganz verschiedenen Lebenssituationen zusammenführt, Freude, Hoffnung und Erfüllung bringt. Sport steht für ein Bild vom Menschen, das auf Erfahrung der eigenen Leistung setzt, Wertorientierungen und Verhaltensweisen prägt, die weit über den Sport hinausreichen. Sport steht für fair Play, für das Einhalten von Regeln, für Toleranz und Solidarität.
Im Sport engagieren sich Millionen Menschen ehrenamtlich. Sie schließen sich außerhalb des staatlich vorgegeben Rahmens in Vereinen zusammen, um eigenständig und eigenverantwortlich gemeinsamen Interessen nachzugehen. Spitzensportler sind Vorbild- und Identifikationsfiguren und beleben den Breitensport, aus dem er die besten rekrutiert. So stehen Spitzensport und Breitensport in einem komplementären Verhältnis zueinander. Die programmatische Beschäftigung mit dem Sport drückt daher für CDU und CSU das für sie grundlegende Menschenbild aus. Es ein vorrangiges Anliegen der Sportpolitik der CDU und CSU, den Sport nachhaltig zu unterstützen, seine Autonomie und Eigenverantwortung zu stärken und ihm dort Hilfe zukommen zu lassen, wo er mit eigenen Mittel seine Zielsetzungen nicht erreichen kann.

Vereine und Ehrenamt

Die Vereine sind die Basis des deutschen Sports. Über 2,5 Millionen ehrenamtlich Tätige sorgen unentgeltlich und freiwillig für ein aktives Vereinsleben in Vielfalt, sorgen dafür, dass sich alle gesellschaftlichen Bereiche und Schichten in unseren Vereinen wieder finden. Ehrenamtliche Tätigkeit ist Teil ihres Lebens, gibt Lebenssinn und steigert die Lebensqualität. Für dieses unersetzbare Engagement gebührt den freiwilligen Helferinnen und Helfern besonderer Dank, Anerkennung und Unterstützung.

Die verlässliche Förderung der Vereine und der dort ehrenamtlich Tätigen sind wesentliche Ziele der Sportpolitik der CDU und CSU. Das 1990 in Kraft getretene Vereinsförderungsgesetz hat die Vereine weitestgehend von steuerlichen Belastungen befreit und Bürokratie angebaut. Damit die Vereine auf die gesellschaftlichen Veränderungen angemessen reagieren können, ist die wirtschaftliche Basis der Vereine zu stärken, deren Flexibilität zu erhöhen, um ihnen neue Gestaltungsmöglichkeiten zu eröffnen, die sie fit machen, zukünftigen Anforderungen gewachsen zu sein. Die Besteuerungs- und Zweckbetriebsgrenzen sind aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen zu überprüfen, wie auch die Bildung von Rücklagen; die sog. Übungsleiterpauschale sollte um den Kreis der Verantwortungs- und Funktionsträger erweitert werden. Darüber hinaus muss die Bürokratie deutlich zurückgeführt werden.

Sport und Gesundheit

Sport und Bewegung leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit. Er ist stärker in Maßnahmen der Prävention, der Rehabilitation und der Therapie einzubeziehen. CDU und CSU begrüßt, dass die Förderung gesundheitlicher Prävention in den Sportvereinen durch die gesetzlichen Krankenkassen grundsätzlich möglich ist. Das Programm des Deutschen Sportbundes und seiner Mitgliedsorganisationen „Sport pro Gesundheit“ verbindet hohe Qualitätsstandards und große Effektivität mit Kostenbewusstsein. Die Eigenverantwortung des einzelnen im Bereich der Gesundheitsvorsorge sollte durch Anreize gestärkt werden.

Sportstättenbau/ Sportinfrastruktur Intakte Sportstätten und eine Sportinfrastruktur, die die Vielfalt der Sportarten ermöglichen, sind unabdingbare Voraussetzungen für die ein reges Sporttreiben in der Breite und Spitze. Über das Sporttreiben hinaus sind Sportstätten Orte der Begegnungen, der Integration und festigen soziale Bindungen, sind Stätten der Freizeitbeschäftigung und Teil einer aktiven Gesundheitsvorsorge. Sie sollten für eine Vielfalt von Sportarten und Freizeitaktivitäten offen stehen, insbesondere für die bei jungen Menschen beliebten Trendsportarten.

Es bleibt eine vorrangige Aufgabe der nächsten Jahre, den Sportstättenbau und die Sportinfrastruktur in den Ländern zu verbessern und in ganz Deutschland den Sanierungsstau abzubauen. Neben funktionalen Sportstätten und einer gut funktionierenden Sportinfrastruktur brauchen wir ausreichende Lebensräume und Bewegungswelten für eine aktive Freizeitgestaltung. Die kommunalen Haushalte und Strukturen sind zu stärken, die Errichtung und der Betrieb von Sportstätten sind durch besondere Anreize zu fördern. Sportanlagen sollen wohnnah und verkehrsgünstig zu den Wohnbereichen liegen (Sportplatz um die Ecke), Sportanlagen in Wohngebieten sind zu erhalten und für Freizeitaktivitäten zu öffnen, insbesondere zu Ferienzeiten. Sportanlagen sind Sportvereinen möglichst kostenlos zu überlassen. Bei kostenintensiven Einrichtungen (z.B. Schwimm- und Eissportanlagen) sind Sonderregelungen zu treffen.

Spitzensport angemessen fördern

CDU und CSU bekennen sich zum Leistungsprinzip im Sport, zu einem humanen Spitzensport. Es ist Anreiz und Herausforderung für den einzelnen und übt eine wichtige Vorbildfunktion für den Breitensport aus. Spitzensport ist in der Vielfalt der Sportarten zu fördern. Spitzensport ist auch Ausdruck des Leistungswillens der Bürger eines Landes; deshalb sind alle Kräfte gefordert, den Spitzensport angemessen zu unterstützen. Bei der Förderung des Spitzensports hat die Förderung des Nachwuchses Priorität. Die Spitzensportverbände haben eine zentrale Bedeutung für den Spitzensport; ihre angemessene und verlässliche Förderung spielt somit eine herausragende Rolle.
Für Spitzensportler spielt zeitliche Flexibilität in der Schule, im Studium wie im Beruf eine entscheidende Rolle. Hier ist den Athleten von allen Beteiligten entgegenzukommen. Schulen, Hochschulen, öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen fällt dabei eine Vorbildfunktion zu.

Nachwuchs fördern

Die Förderung des talentierten Nachwuchses muss gezielt und systematisch angegangen werden. Sportliche, schulische, berufliche Bildung und Ausbildung müssen deshalb grundsätzlich aufeinander abgestimmt und koordiniert werden. Die CDU und CSU bekennen sich zu dem DSB-Gütesiegel „Eliteschule des Sports“. Sie setzt sich für den Ausbau und die qualitative Weiterentwicklung von Eliteschulen des Sports bundesweit ein, um sportlichen Talenten den Weg zu Spitzenleistungen zu ebnen. Die Zusammenarbeit der Eliteschulen mit den Olympiastützpunkten und Bundesleistungs-zentren ist sicherzustellen.

Kampf dem Doping

Die nationale und internationale Akzeptanz des Spitzensportes hängt entscheidend von einer ernsthaften, glaubwürdigen und erfolgreichen Bekämpfung des Dopings ab. Nur eine konsequente Verfolgung und Ahndung von Dopingverstößen sichert dem Spitzensport uneingeschränkte Anerkennung.

Fußballweltmeisterschaft 2006 eine großartige Chance für Deutschland

CDU und CSU begrüßen die Austragung der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland und unterstützen alle Maßnahmen dieses Topereignisses des Sports. Deutschland wird sich als toleranter weltoffener Gastgeber gemäß dem Motto „Zu Gast bei Freunden“ erweisen.

Sport in Europa

CDU und CSU begrüßen die Aufnahme des Sports in die europäische Verfassung. Die Gemeinnützigkeit des Sports ist zu schützen und zu fördern und seine sozialen, kulturellen, erzieherischen, gesundheitlichen und identitätsstiftenden Werte für das Gemeinwesen herauszustellen.

Sportliche Großveranstaltungen

Internationale Sportgroßveranstaltungen sind gesellschaftliche Ereignisse von herausragender Bedeutung und ragen über den rein sportlichen Charakter hinaus. Sie wecken Verständnis für fremde Kulturen, Sitten und Gebräuche und tragen zur Verständigung von Menschen weltweit bei. Für Deutschland bieten sportliche Großveranstaltungen Gelegenheit, sich als tolerantes, weltoffenes und gastgeberfreundliches Land darzustellen. Es ist wichtig, möglichst viele sportliche Großveranstaltungen in unser Land zu holen. Die Spitzensportverbände sind in ihrem Bemühen, Sportgroßveranstaltungen nach Deutschland zu holen, zu unterstützen. Die nationalen und internationalen Voraussetzungen sind zu harmonisieren.

Für eine Politik, die sich auch um die Förderung des Sports und seinen vielfältigen Funktionen kümmert, möchte ich mich einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Cajus J. Caesar, MdB