Frage an Burkhard Lischka von Wilfried M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Lischka,
Prof. Michael Dick, Dekan der Fakultät für Humanwissenschaften an der Magdeburger Universität, soll applaudiert haben, als der bekannte Arzt und Neurobiologe Prof. Dr. rer. nat Gerald Wolf Anfang des Jahres an einem Vortrag gehindert worden war und den Saal verließ (1).
"Einem solch unakademischen Verhalten zu applaudieren, ist ein Skandal." soll Prof. Wolf dazu gesagt haben und weiter: "Auch auf wissenschaftlichen Tagungen geht es oft konträr zu. Das aber wird, mitunter durchaus heftig, in Form sachlichen Debatten ausgetragen. Ich befürchte, die Studenten dieser Fakultät müssen die akademische Diskursfähigkeit erst erlernen....Man hört sich an, was der andere zu sagen hat und setzt sich nicht, wie der Bundestagsabgeordnete Burkhard Lischka empfiehlt, Kopfhörer auf."(1)
Meine Fragen:
1. Haben Sie den Studenten wirklich empfohlen, Kopfhörer aufzusetzen, anstatt zuzuhören?
2. Falls ja: Warum sollen Studenten einem weltweit geachteten Wissenschaftler nicht zuhören und danach evtl. mit ihm debattieren? Haben Sie als Jurist womöglich ein spezielles Wissen zu Hirnfunktionen und zu Methoden der Hirnforschung?
3. Was sagen Sie zu Wolfs in dem Zusammenhang auch geäußerter Erinnerung, es sei von den Studenten eigentlich auch "die Würde des Alters" zu beachten gewesen (2)?
Ich bitte um vollständige und wahrheitsgemäße Beantwortung.
Mit freundlichem Gruß
Dipl. med. W. M.
Facharzt für Anatomie, Psychiatrie und Psychotherapie a.D.
1) https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/tumulte-an-der-uni-wolf-uebt-kritik-an-studenten
2) im MDR-Interview ab min 0:48 https://www.youtube.com/watch?v=Pi8UfSDvs-k
Sehr geehrter Herr M.,
vielen Dank für Ihre Mail, die mich über Abgeordnetenwatch.de erreichte. Sie beziehen sich in Ihrer Anfrage auf eine Veranstaltung vor knapp einem Jahr an der Uni Magdeburg. Meine damals geäußerte Kritik ist im Kontext hier nachzulesen:
https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/studentenprotest-kritik-an-tumult-bei-afd-veranstaltung
Diese Kritik muss man nicht teilen, ich halte sie für legitim. Der AfD ging es um Provokation, nicht um wissenschaftlichen Diskurs. Dies ließ sich bereits aus dem gewählten Untertitel der Veranstaltung ablesen: "Gendermainstreaming, der gesellige Zeitvertreib für Leute ohne Probleme."
Mit freundlichen Grüßen
Burkhard Lischka