Burkhard Jasper
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Frage von Leon T. •

Frage an Burkhard Jasper von Leon T. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Guten Tag Herr Jasper,

ich möchte Sie fragen, wie Sie zum aktuellen Verkehrsmanagement der Stadt Osnabrück stehen?
Ich selber fahre gerne und auch ziemlich viel Auto, aber auch bei gutem Wetter gerne Mal Fahrrad, aber worauf ich hinaus möchte ist, dass mir aufgefallen ist, dass gerade zu späteren Zeiten in Osnabrück viele Ampeln auf Rot stehen und somit einen sauberen Verkehrsfluss unterbinden. Mir fällt das oft auf, wenn man über den "Wall" fährt. Außerdem finde ich, dass es an einigen stellen zu viele Ampeln gibt, die auf kurzer Distanz direkt aufeinanderfolgend platziert sind. Diese sind auch zu späteren Uhrzeiten aktiv und stoppen den Verkehrsfluss an stellen, an denen kaum noch Verkehr herrscht um diese Uhrzeit.

Ich finde, dass das Ampelsystem in Osnabrück verbesserungswürdig ist.

Das war auch schon alles.

Mit freundlichen Grüßen
Leon Tüpker

Burkhard Jasper
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr T.,

der Verkehr bzw. die Ampeln in der Stadt Osnabrück werden aktuell über eine Software gesteuert, die mit vier verschiedenen Programmen arbeitet. Diese berücksichtigen die Verkehrsmengen je nach Tageszeit und Wochentag. Allerdings können Ereignisse, wie z.B. die Vorrangschaltung für Busse, haltende Fahrzeuge, Baustellen usw. diesen Verkehrsfluss stören.

Zur Anzahl und zum Abstand von Ampeln kann ich Ihnen mitteilen, dass jede Lichtzeichenanlage nach sorgfältiger Prüfung der Notwendigkeit und nach den Regeln der StVO oft nach Forderungen aus der Bevölkerung installiert wird. Auch wegen der Kosten wird zunächst überlegt, ob durch andere Maßnahmen die Verkehrssicherheit erhöht werden kann.

Die Nachtabschaltung von Ampeln kann sehr problematisch sein. Verkehrsexperten wie das Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr der TU Dresden oder der Verkehrsunfallforscher Heiko Johannsen von der Medizinischen Hochschule Hannover sind sich einig, dass nächtliches Abschalten von Lichtsignalanlagen zu einer Verschlechterung der Verkehrssicherheit, zur Erhöhung des Unfallrisikos und zu größerer Verletzungsschwere führen kann. Hingegen bringe es nur geringe Fahrzeiteinsparungen und marginale Rückgänge bei Kraftstoffverbrauch, Lärmbelastung und Schadstoffbelastung. Gerade bei mehrspurigen Kreuzungen und solchen, die auch nachts stark von Radfahrern benutzt werden, empfiehlt es sich, die Ampeln anzulassen, da Radfahrer oft übersehen werden. Somit dienen die Ampeln nicht der Störung des Verkehrsflusses, sondern in erster Linie der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.

Aber in Zukunft könnte sich die Verkehrssituation in Osnabrück durchaus verbessern, weil der Rat der Stadt Osnabrück die Einführung eines intelligenten und umweltsensitiven Verkehrsmanagements beschlossen hat, das aufgrund der Förderzusage des Bundes im kommenden Jahr installiert werden soll. Hier zeigt sich, dass gerade durch die Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz sich auch im Bereich der Verkehrssteuerung noch interessante Entwicklungen ergeben können. Sichere Fuß-und Radwege sowie die Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs sollen zudem dazu beitragen, den Individualverkehr zu begrenzen.

Mit freundlichen Grüßen

Burkhard Jasper, MdL