Frage an Britta Ernst von Martha M. bezüglich Bildung und Erziehung
Thema: Schulen
Sehr geehrte Frau Ernst,
mit Erschrecken habe ich gelesen, dass die ganze Integration behinderter Kinder sinnlos erscheint, wenn wir sie den in den Intergrationsklassen wieder ausgrenzen, indem sie andere Zeugnisse bekommen als ihre nichtbehinderten Mitschüler.
Das Argument, dass Eltern ja wissen wollen, wie Ihre Kinder stehen, gilt ja wohl für alle Eltern egal ob das Kind behindert ist oder nicht.
Was möchten Sie bzw. Ihre Fraktion dagegen machen, dass nun Nichtbehinderte Kinder Notenzeugnisse und behinderte Kinder in derselben Klasse Berichtszeugnisse erhalten?
M.Müller
Sehr geehrte Frau Müller,
die SPD-Bürgerschaftsfraktion lehnt die Erteilung von Notenzeugnisse an nicht behinderte Kinder einerseits und Berichtszeugnisse an behinderte Kinder andererseits in Integrationsklassen ab. Damit werden die behinderten Kinder ausgegrenzt.
Integrationsklassen sind mit nur 20 Kindern in einer Klasse, von denen vier Kinder behindert sind, einer Klassenlehrerin, einer Sozialpädagogin und einer stundenweise anwesenden Sonderschulpädagogin aus guten Gründen vergleichsweise gut ausgestattet. In den Integrationsklassen galt bisher der Vorrang der Integrationsidee. Es werden nur Kinder aufgenommen, deren Eltern der Integration positiv gegenüber stehen. All dies soll nun nach dem Willen der Behörde für Bildung und Sport offenbar nicht mehr gelten, die sich auch bisher nicht mit der Förderung der Integration von behinderten Kindern an Regelschulen hervorgetan hat.
Die SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Dirk Kienscherf und Gerhard Lein haben heute zwei Kleine Schriftliche Anfragen zu diesem Thema an den Senat gestellt. Die Antworten werden in ca. 10 Tagen vorliegen.
Mit freundlichen Grüßen
Britta Ernst
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