Frage an Brigitte Schmid von Wolf-Fritz R. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrte Frau Schmid,
wie stehen Sie zum Rückzug der deutschen Soldaten aus Afghanistan?
Sind Sie mit der folgenden Aussage einverstanden? Die Beteiligung Deutschlands an den Kampfhandlungen in Afghanistan geht zurück auf einen fatalen Fehlgriff der Regierung Schröder/Fischer. Für eine Polizeiaktion (Festnahme des mutmaßlichen Drahtziehers der 9/11-Anschläge) beteiligte sich Deutschland aus "uneingeschränkter Solidarität" an militärischen Angriffen auf ein Land, das dem Gesuchten Unterschlupf gewährte. Dieser Truppeneinsatz hat bis heute nichts gelöst: Bin Laden ist weiterhin frei, während der vom Westen unterstützte afghanische Präsident Wahlfälschungen vorbereitet. Um Schaden von den deutschen Soldaten abzuwenden und das Ansehen Deutschlands in der Welt zu wahren, ist es höchste Zeit, die deutschen Truppen abzuziehen.
Mit freundlichem Gruß,
Wolf-Fritz Riekert
Sehr geehrter Herr Riekert,
die Bundesrepublik Deutschland steht in der Mitverantwortung für ein friedliches und stabiles Afghanistan. Sicherlich ist die Lage dort weiter sehr schwierig, Ein Sofortabzug würde das Land in einen neuen Bürgerkrieg stürzen. Dass Menschen in Afghanistan, die sich mutig für demokratische Verhältnisse einsetzen, allein gelassen werden, könnte ich nicht verantworten und auch nicht, dass in einem Land mit starken islamistischen Kräften ein „staatenloser“ Zustand eintritt. Mit dem neuen amerikanischen Präsidenten wird ein Kurswechsel hin zu mehr zivilem Aufbau möglich. Wir Grünen streben einen militärische Abzugsperspektive mit überprüfbaren Zwischen zielen an.
Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Schmid