Wie würden Sie abstimmen, wenn eine Abschaffung des Numerus Clausus (NC) für das Medizinstudium in Hessen zu Abstimmung stünde, um angesichts des Ärztemangel wieder mehr Ärzte ausbilden zu lassen?

Sehr geehrter Herr L.,

vielen Dank für Ihr Schreiben zur Zulassungsbeschränkung in Medizinstudiengängen.

Eine gute medizinische Versorgung ist entscheidend für ein gesundes und selbstbestimmtes Leben. Die Hessische Landesregierung setzt sich deshalb dafür ein, dass sowohl in der Stadt als auch auf dem Land genügend gut ausgebildete Medizinerinnen und Mediziner arbeiten.

In den vergangenen Jahren hat die Landesregierung die Zahl der Medizinstudienplätze erheblich erhöht. Im bundesweiten Vergleich studieren in Hessen überdurchschnittlich viele junge Menschen Medizin. In den kommenden Jahren ist ein weiterer Ausbau des Studienplatzangebots geplant.

Ein Numerus clausus ist immer dann erforderlich, wenn in einem Studiengang die Nachfrage nach Studienplätzen das Angebot übersteigt. Das ist in Medizin regelmäßig der Fall – in Hessen wie in allen anderen Ländern. Der Numerus clausus dient dazu, Studentinnen und Studenten die bestmögliche Lehre zu bieten und die Funktionsfähigkeit der Hochschulen sicherzustellen. 

Seit dem Wintersemester 2022/2023 wird ein Teil der Medizinstudienplätze in Hessen in einem separaten Verfahren vergeben. Bei der sogenannten Landarztquote steht nicht der Notendurchschnitt der Bewerberinnen und Bewerber im Vordergrund, sondern die persönliche und fachliche Eignung. Im Gegenzug für die erleichterten Zulassungsbedingungen verpflichten sich die Bewerberinnen und Bewerber, nach ihrer Ausbildung als Hausärztin oder Hausarzt in einem unterversorgten Gebiet in Hessen zu arbeiten. Die Landarztquote ist für all jene Bewerberinnen und Bewerber interessant, die die Voraussetzungen im allgemeinen Zulassungsverfahren nicht erfüllen, aber schon über einschlägige praktische Erfahrungen verfügen. 

Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Boris Rhein