Portrait von Boris Rhein
Boris Rhein
CDU
13 %
/ 30 Fragen beantwortet
Frage von Thomas S. •

1. Will die CDU verstärkt in die Ganztags-Schule investieren? 2. Wenn ja, welches konkretes Investment pro Jahr sieht die CDU für den Ganztags-Bereich vor?

Guten Tag Herr Rhein,

Zitat Wahlprogramm CDU Hessen:

"Zur Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen ganztägigen Betreuungsplatz für Kinder im Grundschulalter ab 1. August 2026 werden wir auch weiterhin gezielt in Personal für ganztägige Angebote investieren. Wir brauchen einen Stellenaufwuchs ebenso wie die Mitarbeit verschiedener pädagogischer Professionen, um den Fachkräftebedarf auch in diesem Bereich sicherstellen zu können."

https://www.cduhessen.de/programm/bildung/

Diese Aussagen decken sich nicht mit meinen Erfahrungen. Gezielt werden In Hessen für den Ganztagsbereich billige Honorarkräfte und Ehrenamtler gesucht und das soll anscheinend nach der Wahl so weitergehen;

"Gemeinsam mit den Schulträgern sollen mehr Senioren für die Mitarbeit im Ganztag gewonnen werden. Wir unterstützen insbesondere im Ganztag Kooperationen zwischen Schulen und dem örtlichen Ehrenamt(...)

https://www.cduhessen.de/programm/bildung/

Will die CDU Ganztagsschule für lau?

Gruß, Thomas S.

Portrait von Boris Rhein
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Frage. Wir als CDU stehen für pädagogisch und qualitativ hochwertige ganztägige Angebote mit klar definierten Standards statt einem Zwang zur Ganztagsschule. Die Wahlfreiheit der Eltern achten wir dabei nicht nur bei der Entscheidung für einen Bildungsgang. Die Ausübung der Elternrechte und der Erziehungsverantwortung obliegt zuvorderst den Eltern, nicht dem Staat. Daher hat Wahlfreiheit für uns höchsten Stellenwert. Dazu gehört, dass Eltern frei entscheiden dürfen, ob ihr Kind an ganztägigen Angeboten teilnimmt.

Unabhängig davon werden wir ganztägige Angebote weiter ausbauen. Der schrittweise Ausbau von Ganztagsschulen und Schulen mit Ganztagsangeboten orientiert sich am Bedarf der jeweiligen Region. Vor Ort kann am besten entschieden werden, welche Schule welchen Bedarf hat. Dafür dienen auch die verschiedenen Angebote und Profile, die ein Schulträger wählen kann. Auf Grundlage dieser verschiedenen Angebote und mit klaren Anforderungen an ein umfassendes Konzept stellen wir sicher, dass vor Ort gute und passgenaue Lösungen umgesetzt werden.

Beim Ausbau der Ganztagsangebote handelt es sich um das größte Investitionsprogramm in der hessischen Bildungsgeschichte. Rund 4.700 Stellen stellt die CDU-geführte Landesregierung mittlerweile für ganztägige Angebote bereit. Das sind mehr als doppelt so viele Stellen wie zu Beginn der vergangenen Legislaturperiode. Neben der Bereitstellung der Lehrkräfte und der Sicherstellung eines guten pädagogischen Konzepts hilft das Land auch bei den nötigen Investitionen. 2021 hat die CDU-geführte Landesregierung dafür den Schulträgern, die für diese Fragen zuständig sind, zusätzliche Finanzmittel in Höhe von insgesamt 80 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit werden bedarfsgerecht bauliche Maßnahmen wie Neubauten, Sanierungsmaßnahmen, Mensen oder Ruheräume umgesetzt. Dabei haben wir den vom Bund bereitgestellten Betrag deutlich aufgestockt, um den Bedarfen gerecht zu werden.

Unsere Anstrengungen zeigen große Erfolge: In Hessen verfügen im Schuljahr 2023/2024 insgesamt 1.346 Schulen über ganztägige Angebote. Das entspricht einem Anteil von 81 Prozent aller allgemeinbildenden Schulen der Grundstufe und der Sekundarstufe I inklusive der Förderschulen. Im weiterführenden Bereich sind es bereits 94 Prozent.

Damit hat sich die Zahl der ganztägig arbeitenden Schulen in Hessen gegenüber dem Beginn des Ganztagsschulausbaus vervielfacht.

Ein Blick ins ampelregierte Nachbarland Rheinland-Pfalz zeigt, wie weit wir in Hessen schon sind.

Während in Hessen rund 75 Prozent der Sekundarstufe I – Schüler an Gantzagsprogrammen teilnehmen, sind es in Rheinland-Pfalz lediglich rund 25 Prozent (Quelle: KMK).

Grundsätzlich gilt die kommunale Zuständigkeit zur Personal-Abdeckung in Betreuungsangeboten. Unabhängig davon hat das Land im Pakt für den Nachmittag eine Qualifizierungsreihe für Personal ohne pädagogischen Abschluss entwickelt. Die Qualifizierungsreihe als Angebot für diese Teilgruppe des pädagogisch tätigen Personals zielt auf die Weiterentwicklung der Qualität von Bildungs- und Betreuungsangeboten im Pakt für den Nachmittag.

Wir als CDU setzen auch zukünftig bei der Umsetzung der ganztägigen Landesangebote auf die langjährig erprobte und bewährte multiprofessionelle Teamarbeit. Die Zusammenarbeit unterschiedlicher Berufs- und Professionsgruppen, wie Lehrkräfte, sozialpädagogisches Fachpersonal und sonstiges Personal – unter anderem zählen hierzu Absolventinnen und Absolventen eines freiwilligen sozialen Jahres, Übungsleitungen oder Studierende – im Ganztag weitet die pädagogischen Perspektiven zum Wohle der Schülerinnen und Schüler und ermöglicht eine breite Angebotspalette aus Bildungs- und Betreuungsangeboten.

Herzliche Grüße

 

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Boris Rhein
Boris Rhein
CDU