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Björn Sossong
Volt
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Frage von Bernard C. •

Fußgänger-Schutz-auf Fußwegen

Sehr geehrter Herr Dr Sossong,

Angesichts der offenbar zunehmenden Aggressivität im Hamburger Straßenverkehr sehen sich Behinderte, Fußgänger eigentlich einer permanenten Bedrohung, insbesondere leider durch Radfahrer auf Bürgersteigen statt Radwegen ausgestzt. Was tun?

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Antwort von
Volt

Sehr geehrter Herr C.,

vielen Dank, dass Sie diese Herausforderung benennen. Von 2019 bis März 2024 hat sich der Radverkehr in Hamburg um 28% erhöht. Die Konflikte, die sich aus diesem zunehmend –  zum Positiven – verändernden Mobilitätsverhalten zwischen Rad- und Fußverkehr ergeben, müssen wir lösen.

Ich sehe die folgenden Lösungsansätze:

  1. Klarere Trennung der Verkehrswege von Radfahrer:innen und Fußgänger:innen, z. B. durch einen verstärkten Fokus auf bauliche Trennmaßnahmen, mehr Bodenmarkierungen und ggfs. auch Geschwindigkeitsbegrenzungen für Radfahrende in Mischzonen.
  2. Den Platz, den Radfahrende benötigen, nicht den Fußgänger:innen wegnehmen, sondern den Autos. Dieser Ansatz zeigt sich bereits in unserem Handeln als Volt: Wir haben Im Herbst 2024 einen gemeinsamen Antrag mit anderen Fraktionen zur Neuüberprüfung eines Teilstücks der Veloroute 6 eingereicht, das die Veloroute unter der Kuhmühlenbrücke hindurchführen sollte. Der Bereich unter der Kuhmühlenbrücke ist sehr beliebt bei Fußgänger:innen und zudem eine schlecht einsichtige Engstelle, die gerade so die gesetzlichen Mindestanforderungen an Breiten für Rad- und Fußweg hergibt. Hier gibt es Alternativen, das benannte Teilstück der Veloroute 6 über anliegende Straße zu führen, um so den Fußgänger:innen mehr Raum im Kuhmühlenpark und unter der Brücke zu geben.
  3. Bauliche Änderungen an besonderen Konfliktstellen: z. B. separate Lichtsignale für Fuß- und Radverkehr an von beiden Verkehrsformen stark frequentierten Ampeln, Radwege nicht durch Bushaltestellen führen und ggfs. Gehwege in Stand setzen bei Beschädigungen oder gar verbreitern an diesen Stellen.
  4. Öffentliche Kampagnen mit dem Aufruf zur besonderen Rücksichtnahme starten.

Sehr hilfreich wäre es zudem aus meiner Sicht, wenn durch Bürger:innen wie Sie entsprechende Stellen, an denen diese Konflikte besonders häufig auftreten, dem zuständigen Bezirksamt oder ggfs. dem zuständigen Regionalausschuss als Eingabe gemeldet würden. So könnte die Verwaltung auch kurzfristiger auf diese Konflikte zumindest an diesen Fokusstellen reagieren.

Viele Grüße
Björn Sossong