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Birte Pauls
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Frage von Andrea Martina H. •

Frage an Birte Pauls von Andrea Martina H. bezüglich Senioren

Sehr geehrte Frau Pauls,
vor einiger Zeit lasen wir im Norddeutschen Rundfunk, daß die Parteien es ablehnen, Urnen von Verstorbenen zuhause aufzubewahren. Stellen Sie sich einmal vor, Sie haben Ihre Eltern zwanzig Jahre nicht gesehen und müssen feststellen, daß Ihre Eltern sich nicht unweit ihres zuhauses auf dem Friedhof befinden. Die allerletzte Ruhestätte? Haben die redlichen Eltern das verdient oder ist ihr Weiterleben (das Leben nach dem Tod)auf ihrem eigenen Grund- und Boden in Freiheit nicht tausendmal besser?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau H.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich hoffe, dass ich sie richtig verstanden habe.

Der Landtag Schleswig – Holstein hat sich in der letzten Legislaturperiode intensiv mit dem Thema beschäftigt.

Mich haben zwei Argumente besonders überzeugt, dagegen zu stimmen:

1. Stellen Sie sich vor, die Eltern werden auf dem eigenen Grundstück begraben. Es kommt später, anders als geplant, zum Verkauf des Hauses. Möchten Sie ein Grundstück kaufen, auf dem Menschen begraben sind, die Sie nicht kennen? Und möchten Sie, dass wildfremde Personen das Grab auf ihrem Grundstück regelmäßig besuchen? Anders herum haben Kinder so keinen Zugang mehr zum Grab ihrer Eltern.
2. Eine andere Situation: Das eine Kind übernimmt nach dem Tod der Eltern das Grundstück und zahlt das Geschwisterkind aus. Es kommt zum Streit der Kinder. Die Hausbesitzerin verweigert den anderen Kindern den Zugang zum Grab der Eltern.

Mir ist bewusst, dass es noch viele Argumente dagegen gibt, auch einige dafür. Aber diese beiden Vorstellungen, die nur einige Beispiele familiärer Geschichten widerspiegeln, waren für mich entscheidend.

Wenn man die Eltern aber 20 Jahre lang nicht gesehen hat, gibt es aber wahrscheinlich noch ganz andere Begründungen, warum ein Grab für alle zugänglich sein sollte. Da denke ich an Freunde, Nachbarn und andere Familienangehörige.

Mit freundlichen Grüßen

Birte Pauls

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