Portrait von Birte Pauls
Birte Pauls
SPD
80 %
/ 5 Fragen beantwortet
Frage von Gerhard R. •

Frage an Birte Pauls von Gerhard R. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Pauls,
Corona, Ansteckungsgefahr, Langzeitfolgen
zum Auszug aus Merkur.d vom 18.7.:
Britischen Neurologen zufolge kann es zu schwerwiegenden Schäden am Hirn und am zentralen Nervensystem kommen.
Coronavirus: Hirnschäden bei Patienten mit nur leichten Symptomen
Ist man zu Beginn der Coronavirus-Pandemie davon ausgegangen, dass es sich um eine reine Lungenkrankheit handelt, existieren mittlerweile viele Hinweise darauf, dass das Virus auch andere Organe angreift und ihnen massiv zusetzen kann.
Nicht zuletzt zog auch ein deutscher Lungenspezialist eine bittere Corona-Bilanz.
Im Fachmagazin „Brain“ haben britische Neurologen des University College London, wie Medien übereinstimmend berichten, Einzelheiten darüber veröffentlicht, dass das Coronavirus bereits bei Patienten mit nur leichten Symptomen oder bei Genesenen Hirnschäden verursachen kann. Diese würden aber viel zu spät oder gar nicht erkannt werden.
Coronavirus: „Wie Covid-19 das Gehirn attackiert, haben wir noch nie zuvor gesehen“
Ein Forscherteam um Dr. Michael Zandi, ein leitender Autor der Studie und Berater an den University College London Hospitals, hat mehr als 40 Covid-19-Patienten untersucht und dabei eine akute demyeliniserende Enzyphalomyelitis (ADEM) diagnostiziert. Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Krankheit, die zur degenerativen Zerstörung des zentralen Nervensystems führt und die Myelinscheiden der Nerven im Gehirn und das Rückenmark betrifft.
„Die Art und Weise, wie Covid-19 das Gehirn attackiert, haben wir bei anderen Viren noch nie zuvor gesehen“, so Zandi. Besonders ungewöhnlich seien vor allem die massiven Hirnschädigungen, die selbst bei Patienten mit einer leichten Corona-Symptomatik auftrete.
Dazu
Corona-Ansteckung im Flugzeug: Wie groß ist die Gefahr ...www.ndr.de › ratgeber › gesundheit › Corona-Ansteckun...vor 2 Tagen - Die im Flugzeug verwendeten Belüftungssysteme unterscheiden sich von HEPA-Filtern in OP-Sälen.
• Im OP-Saal herrscht Unterdruck und die verbrauchte Luft wird komplett verdrängt. Beim Flugzeug kommt die Hälfte der Kabinenluft zunächst ungefiltert aus dem Flugzeugmotor in die Kabine. Erst danach strömt die gebrauchte Luft aus der Kabine im Frachtraum des Flugzeugs durch den HEPA-Filter. Welche Wirkung der Filter an dieser Stelle hat, ist wenig erforscht.
• Im Flugzeug wird die alte Luft - anders als im OP - nicht verdrängt, sondern mit der gefilterten Luft vermischt. Dadurch entstehen Verwirbelungen. Für eine Verdrängung der alten durch die gefilterte Luft sind die Ein- und Auslässe im Flugzeug zu klein.
• Oft heißt es, die Kabinenluft werde alle drei Minuten komplett ausgetauscht. Doch das bezweifelt Dieter Scholz, Professor für Flugzeugsysteme an der HAW Hamburg. Seine Studien deuten darauf hin, dass sich Viren etwa 15 Minuten in der Kabinenluft halten und durch Verwirbelungen weit verbreiten. So könnten sich möglicherweise viele Passagiere anstecken.

Ergebnis aus Gesprächen mit Bekannten: Wenn Menschen die Gefahr im Flugzeug nicht kennen und für sie schädliche Entscheidungen treffen, kann dies schlimme Folgen haben. Sind hier Warnhinweise erforderlich?
MfG G. Reth

Portrait von Birte Pauls
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Reth,

vielen Dank für Ihre Frage. Zwischenzeitlich haben wir uns ja schon telefonisch ausgetauscht.

Die Forschungen über Covid 19 und die Auswirkungen auf den menschlichen Körper sind noch am Anfang und es kommen ständig neue Erkenntnisse hinzu. Diese Unwissenheit bzw. noch nicht ausgereiften Erkenntnisse über das Virus ist ja gerade die Gefahr und verleitet viele Menschen zu ein nachlässiges Verhalten.

Für die Politik bedeutet es, dass wir mit unseren Maßnahmen immer nur kurzfristig reagieren können. Was sich im letzten Monat als notwendig erwiesen hatte, kann sich in der Gegenwart als falsch erweisen und eine neue Maßnahme ist aufgrund einer neuen Erkenntnis nötig.

Meine persönliche Meinung zum Reisen mit dem Flugzeug ist folgende: Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln (egal ob Flugzeug, Bus, Zug usw.) ist immer ein Risiko sich gegenseitig mit Covid 19 anzustecken und wir alle sind angehalten möglichst nur die nötigen Reisen anzutreten. Was den aktuellen wissenschaftlichen Stand über die Gefahr der Ansteckung im Flugzeug angeht, gibt es ebenfalls unterschiedliche Theorien. Ob die positiv getesteten Reiserückkehrer sich am Reiseziel oder im Flugzeug infiziert haben ist fraglich. Ich lese aber, dass die hauptsächlichen Ansteckungsorte nicht die Flugzeuge oder Züge sind, sondern Familienfeiern und private Partys. Warnhinweise sind immer gut, sie erinnern uns alle daran uns gegenseitig zu schützen und sich rücksichtsvoll zu verhalten. Hält sich jeder an die Regeln, ist es gut für alle.

Kommen Sie gut durch diese Zeit und bleiben Sie gesund.

Mit freundlichen Grüßen

Birte Pauls

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Birte Pauls
Birte Pauls
SPD