Frage an Birgit Malecha-Nissen von Lisa A. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Malecha-Nissen,
Aufgrund der aktuellen Diskussion über die Ehe für Alle und der anstehenden Abstimmung am Freitag würde ich gerne Ihren Standpunkt dazu erfragen.
Mit freundlichen Grüßen
Lisa Adler
Sehr geehrte Frau Adler,
vielen Dank für Ihre Frage vom 29. Juni 2017, in der Sie mich bitten, meinen Standpunkt zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts zu erläutern.
Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich lange dafür eingesetzt, dass diese Gesetzesänderung kommt. Die Ehe auch für homosexuelle Paare zu öffnen, ist für uns eine Frage der Gerechtigkeit, mit der eine unzulässige Ungleichbehandlung homo- und heterosexueller Paare endlich beendet wird. Der Staat sollte Bürgerinnen und Bürgern nicht vorschreiben, wen sie heiraten dürfen. In vielen anderen Staaten können homosexuelle Paare bereits heiraten. Auch in Deutschland befürworten laut einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes 83 Prozent der Menschen die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare. Diese gesellschaftlichen Änderungen in Bezug auf das aktuelle Familienbild rechtfertigen keine verfassungsrechtliche Sonderstellung der Ehe für heterosexuelle Paare. Diese Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität zu beenden, ist längst überfällig gewesen.
Ich bin zudem der festen Überzeugung, dass Familie überall da ist, wo Menschen füreinander Verantwortung übernehmen. Deshalb habe ich vergangene Woche im Bundestag aus voller Überzeugung mit Ja für die „Ehe für alle“ gestimmt.
Ich hoffe, Ihre Frage hiermit beantwortet zu haben und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Birgit Malecha-Nissen